Mercedes erlebt Katastrophe
Mercedes erlebte ein in Spielberg eine Katastrophe. Nach einer Doppelführung erlebte man einen Doppelausfall beim Grand Prix von Österreich. Auch den Strategiefehler mit Hamilton gibt man offen zu.
So nah können Erfolg und Misserfolg im Motorsport beieinander liegen. Während Mercedes nach vier Siegen in Folge auf dem Red Bull Ring und der Doppel-Pole als haushoher Favorit galt, fährt man zum Heimrennen in Silverstone mit null Punkten.
Strategiefehler kostet Rennen
Nach dem Qualifying am Samstag (30.6.) betonte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff noch, wie wichtig es sei, seine Stärken auf den Strecken auszuspielen, die ihnen liegen. Der Red Bull Ring gehörte eigentlich dazu. Doch für Valtteri Bottas war wegen eines Hydrauliklecks in der Lenkung schon in Runde 14 auf Platz zwei liegend Schluss, für Hamilton kam das Aus in Runde 64 wegen abfallendem Benzindruck. Das erste Mal, dass der Brite seit dem Malaysia-GP 2016 ausfiel.
„Das war der schmerzlichste Tag in meiner Karriere mit Mercedes”, sagte Wolff unverhohlen. “Noch schlimmer als Barcelona. So grausam kann Motorsport sein. Und alles lief heute gegen uns.” Wolff musste nicht nur die technischen Defekte verdauen, sondern auch die Fehlentscheidung des Kommandostands während des Rennens.
Direkt nach dem Ausfall von Bottas wurde das virtuelle Safety Car ausgerufen. Doch während alle aus der Spitzengruppe diesen Zeitpunkt für einen Stopp nutzten, verschlief man bei Mercedes die Gelegenheit den Führenden zum Service zu bitten.
Entschuldigung über Funk
„Wir hatten die Doppelführung und plötzlich haben wir gesehen, wie Valtteri angehalten hat. Wir hatten eine halbe Runde, um zu reagieren”, erklärt Wolff. “Aber wir haben nicht reagiert. Da haben wir das Rennen verloren.” Hamilton fiel bis auf Rang hinter Kimi Räikkönen und vor Sebastian Vettel zurück.
Außergewöhnlich war der Funkspruch, der kurze Zeit später im Cockpit von Hamilton ankam. Chefstratege James Vowles entschuldigte sich persönlich beim Weltmeister und motivierte ihn. „Das entspricht unserer Denkweise”, kommentierte Wolff. “Wir können unsere Fehler zugeben. Wir dachten uns, es fällt Lewis so auch leichter, aus der Gedankenspirale herauszukommen.”
Reifenprobleme bei Mercedes
Trotz des Fehltritts hat Vowles noch volle Rückendeckung seines Chefs. „Er ist einer der Besten”, lobt ihn der Österreicher. “Und es bedarf Mut, in aller Öffentlichkeit zuzugeben, dass man einen Fehler gemacht hat.” Daneben machte Mercedes aber der Reifenverbrauch allgemein Kopfzerbrechen. Hamilton wechselte in Runde 53 zum zweiten Mal, weil er so starkes Blistering zu beklagen hatte. „Nur Ferrari hatte dieses Problem nicht. Wir waren überrascht. Es war zehn Grad wärmer. Aber die Ursache war auch, dass man voll gepusht hat und dann überhitzt die Lauffläche.”
Hamilton hat den Glauben an sein Team nach dem Tiefpunkt offenbar nicht verloren. Er soll die Mannschaft noch motiviert und erinnert haben, dass man zurück schlagen wird. Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich am kommenden Wochenende beim Heimrennen in Silverstone. Bis dahin gilt: “Wir müssen alles analysieren und unser Bestes geben”, meint Wolff.