Russell krönt sich zum Champion

George Russell hat das Finale der virtuellen Grand-Prix-Serie in Kanada gewonnen. Dass der Williams-Pilot auch den Titel der Online-Meisterschaft klarmacht, stand schon vor dem Start fest.
Bei den ersten virtuellen Rennen des Jahres stand George Russell noch gar nicht am Start. Doch kaum war der Simulator im heimischen Wohnzimmer aufgebaut, fing der Mercedes-Youngster Feuer. Die stetig ansteigende Leistungskurve mündete am Ende in vier Siegen zum Abschluss der offiziellen F1-Online-Meisterschaft.
Wie schon zuletzt in Barcelona, Monaco und Baku ließ der Brite der Konkurrenz auch in Montreal keine Chance. Bereits im Qualifying sorgte Russell für klare Verhältnisse. Mit knapp einer halben Sekunde verwies der Williams-Pilot seinen Red-Bull-Konkurrenten Alexander Albon auf Rang zwei.
Nach dem gewonnen Start ließ Russell dann auch im Rennen nichts mehr anbrennen. Schnell legte er ein paar Sekunden Puffer zwischen sich und seine Verfolger, um keine Windschatten-Attacken auf der langen Geraden zuzulassen. Weil sich Albon und Russell für eine identische Rennstrategie entschieden, konnten auch die Boxenstopps für keine große Abwechslung an der Spitze sorgen.
Russell sorgt für klare Verhältnisse
Die Dominanz war zwischendurch so groß, dass Russell den Vorschlag an Albon schickte, das Tempo absichtlich zu verlangsamen, um den Fans eine kleine Show zu bieten. Doch derlei Almosen wollte Albon nicht annehmen. So musste er sich am Ende auf Rang zwei mit 15 Sekunden Rückstand deutlich geschlagen geben.
Im Kampf um Rang drei hatte zunächst Russells Williams-Teamkollege Nicholas Latifi die besten Karten. Doch schon nach wenigen Runden drängte Esteban Gutierrez den Lokalmatador bei seiner Attacke in der Zielschikane unsanft in die Mauer. Während Gutierrez trotz des Fouls auf dem Podium feiern durfte, blieb Latifi mit Rang 7 nur noch Schadensbegrenzung.
Noch schlechter lief es für Pierre Gasly. Der Alpha Tauri-Pilot war wegen wiederholtem Abkürzen der Strecke ganz disqualifiziert worden. Mit den vorderen Plätzen hatte der Franzose sowieso nichts zu tun. Weil er kurz zuvor noch am offiziellen 24-Stunden-Rennen von Le Mans./span> teilgenommen hatte, fehlte Gasly die Zeit zum Üben.
Le-Mans-Frust für F1-Stars
Auch Lando Norris, Max Verstappen und Charles Leclerc fokussierten sich auf das Konkurrenz-Event in Le Mans. Dabei schoben die F1-Stars allerdings jede Menge Frust. Wegen Server-Problemen und Bugs in der Software fielen die Gaststarter nach guten Leistungen ohne eigenes Verschulden chancenlos zurück.
Besonders hart traf es Fernando Alonso. Der zweifache F1-Weltmeister hatte sich wegen einer Kollision im ersten Stint eine Durchfahrtstrafe eingehandelt. Als er zum Nachtanken an die Boxen abbog, aktivierte das Programm automatisch die Strafe und verweigerte den Stopp an der Tankstelle. Ohne Chance an seinem Schicksal etwas zu ändern, rollte Alonso ohne Sprit auf der Strecke aus.
Das Le-Mans-Rennen hatte auch Auswirkungen auf die virtuelle F1-Meisterschaft. Weil Leclerc auf den Start beim GP Kanada verzichtete, stand schon vorher fest, dass Russell auf jeden Fall den Titel feiern würde. Die virtuelle Grand-Prix-Serie wurde vorzeitig beendet, weil sich die Protagonisten nun auf den echten Saisonstart Anfang Juli in Spielberg vorbereiten müssen.