Opels Flaggschiff-SUV jetzt mit Elektro-Allrad

Den 4,65 Meter langen Grandland gab es bisher mit Mildhybrid-Benziner, als Plug-in-Hybrid und als Elektroversion mit Frontantrieb, 157 kW/213 PS stark.
Opel stellt die neue Topversion des Grandland vor, den Electric AWD. Der kommt mit satter Leistung aus zwei E-Motoren und einer hohen Reichweite.
Der Winter ist noch weit entfernt, aber Opel nutzt bei der Neuvorstellung des Grandland Electric 4x4 am 11. Juni schon mal vorausschauend eine Schnee-Optik für das neue Allrad-Flaggschiff. Das gibt (zum Teil) die Richtung vor, warum sich Kunden künftig für den Elektro-Allradler entscheiden sollen. Allerdings braucht es keine rutschigen Straßenverhältnisse, um Lust auf den Mittelklasse-SUV zu bekommen. Die versprochene Systemleistung von 325 PS macht sicher auch im Sommer Freude.
Echte Antriebs-Vielfalt
Mit dem Electric AWD ist die vorerst letzte Ausbaustufe der 2024 eingeführten zweiten Grandland-Generation erreicht. Den 4,65 Meter langen Grandland gab es bisher mit Mildhybrid-Benziner, als Plug-in-Hybrid und als Elektroversion mit Frontantrieb, 157 kW/213 PS stark. Die wird mit dem neuen Topmodell um eine weitere Elektromaschine an der Hinterachse ergänzt, die zusätzliche 82 kW/112 PS beisteuert. Optische Merkmale der neuen Topversion sind aerodynamisch optimierte Einsätze an Front und Heck sowie 20-Zoll-Leichtmetallräder im Bi-Color-Design. Opel verspricht einen Luftwiderstandsbeiwert von cW = 0,278 und damit den niedrigsten Wert der Baureihe.
Als Stromspeicher dient der Akku mit 73 kWh nutzbarer Kapazität aus dem Frontantriebs-Modell. Für den Allradantrieb wird dabei kaum Reichweite geopfert. Im Vergleich zum Grandland Electric mit Vorderradantrieb verringert sich die Reichweite um lediglich 20 auf 501 Kilometer. Ein Ladestopp von 20 auf 80 Prozent soll laut Opel in unter 30 Minuten abgehakt werden.
Für den Grandland Electric AWD stehen vier Fahrmodi zur Verfügung:
- Normal: Für maximale Effizienz im Alltag treibt meist der Frontmotor die Vorderräder an. Die Leistung beträgt 230 kW (313 PS), das Drehmoment 450 Newtonmeter. Je nach Bedarf schalten sich Heckmotor und Hinterräder automatisch zu. Bei starker Beschleunigung (Kick-down) liefern beide Motoren ihre volle Leistung.
- 4WD: Beide Motoren arbeiten durchgehend und verteilen die Kraft gleichmäßig auf alle vier Räder, um optimalen Grip, besonders auf rutschigem Untergrund, zu sichern. ESP und Traktionskontrolle werden in einen Traktions-optimierten Modus geschaltet. Maximale Leistung und Drehmoment stehen zur Verfügung.
- Sport: Beide Motoren laufen durchgehend und verteilen die Kraft im Verhältnis 60:40 auf Vorder- und Hinterachse. Spitzenleistung und -drehmoment sind abrufbar. Lenkung und Fahrpedal reagieren dank eines speziellen "Sport"-Settings direkter.
- Eco: Nur der Frontmotor treibt die Vorderräder an. Leistung und Drehmoment sind auf 157 kW (213 PS) und 343 Newtonmeter begrenzt. Bei starker Beschleunigung schaltet sich der Heckmotor automatisch zu, beide Motoren liefern volle Leistung. Klimaanlage und Fahrpedal arbeiten im Eco-Modus.
Die Fahrleistungen liegen auf dem Niveau, das man angesichts der 325 PS erwarten darf. Lediglich 6,1 Sekunden verspricht Opel für den Nullhundert-Sprint. Bei welchem Tempo dem Elektriker Zügel angelegt werden, hat die Marke noch nicht kommuniziert. Beim frontgetriebenen Grandland Electric ist bei 170 km/h Schluss, möglicherweise darf das Topmodell noch etwas flotter rennen. Gleichfalls noch nicht angekündigt sind die Preise. Den Grandland Electric FWD gibt es aktuell mit dem 73 kWh-Akku in den Ausstattungslinien Edition (46.750 Euro) und GS (50.950 Euro). Wir tippen auf einen Preisaufschlag von rund 4.000 Euro für die 4x4-Version.