Der Vantage GT8 ist nicht der klassische Aston Martin, den man am besten gemeinsam mit einem herrschaftlichen Anwesen samt Kieselsteinauffahrt erwirbt. Supertest des radikalen V8-Sondermodells.
Das auf 150 Exemplare limitierte Sondermodell Vantage GT8 absolviert die Nordschleife in 7.50 Minuten und ist damit der schnellste je im Supertest gemessene Aston Martin.
Auf der Nordschleife überzeugt der Aston Martin Vantage GT8 mit seinem weitgehend neutralen Fahrverhalten. Die gegenüber dem V8 Vantage S straffer, aber nicht zu straff ausgelegte Feder-Dämpferabstimmung passt gut zu den Streckenbedingungen.
Nicht nur durch die gelungene Fahrwerksabstimmung folgt der GT8 präzise und weitgehend ruhig der Ideallinie. In den schnellen Streckenabschnitten arbeitet das optionale Aerodynamikpaket wirkungsvoll.
Speziell auf den schnellen Streckenabschnitten würde dem GT8 jedoch auch etwas mehr Leistung gut stehen. Die Bremsanlage bleibt auch auf der Nordschleife jederzeit standfest.
Von wegen "Sag beim Abschied leise Servus" – so heiser, so gewaltig und so emotional hat sein V8 noch nie geschmettert. Der Aston Martin Vantage GT8 klingt wie Joe Cocker auf Rädern.
Das GT8-Fahrwerk trägt andere Dämpfer und härtere Federn als das des V8 Vantage S. Für Detailfreaks hier die unterschiedlichen Federraten: Vorderachse V8 Vantage S: 51 N/mm; GT8: 64 N/mm; Hinterachse: V8 Vantage S: 80 N/mm; GT8: 88 N/mm.
Die belederten Türverkleidungen tauschten die Aston-Entwickler gegen Vollcarbonteile aus einem Stück mit einer Lederschlaufe zum Zuziehen der Tür. Dadurch hält im vormals eleganten Interieur nicht nur rustikales Motorsportflair Einzug, sondern es wird auch Gewicht gespart. Die Carbon-Vollschalensitze sind mit Alcantara bezogen.
So schnell wie der Aston Martin Vantage GT8 war auf dem Kleinen Kurs in Hockenheim noch kein zuvor getesteter Aston Martin. Das Sondermodell mit 446 PS Nennleistung schlägt sogar den ebenfalls mit Sportreifen ausgestatteten und mit 573 PS deutlich stärkeren V12 Vantage S überraschend klar.
Auch in Hockenheim punktet der GT8 mit seiner gelungenen Fahrwerksabstimmung. So präzise war bisher noch keine Vorderachse eines Aston Martin abgestimmt. Untersteuern wird hier zum Fremdwort.
Beim Anbremsen und unter Last bleibt das Heck zunächst stabil, bevor es leicht zu drücken beginnt. Dank der komplett überarbeiteten Fahrwerksabstimmung und dem Einsatz von Michelin-Cup-Reifen ist das mechanische Gripniveau deutlich gestiegen.
Auch auf dem Kleinen Kurs überzeugt die Bremsanlage mit gut dosierbarem Pedaldruck und ihrer Standfestigkeit. Außerdem passt die ABS-Abstimmung gut zum hohen Gripniveau der Sportreifen. Ähnlich wie auf der Nordschleife hätte man sich jedoch auch in Hockenheim ein druckvolleres Triebwerk gewünscht.
Die Faszination Aston Martin macht auch der GT8 nicht an irgendwelchen Messwerten fest. So laut und so leidenschaftlich hat sein V8 noch nie geklungen. Die Optik ist den Designern sensationell gelungen. Auch wenn der GT8 auf der Rennstrecke nicht die absoluten Topwerte einfährt, punktet er mit großem Fahrspaß.
Hier noch die Rundenzeit von der Nordschleife mit den jeweils anliegenden Geschwindigkeiten und G-Kräften.
Nach der Norm: EWG 80/1269 erreicht der 4,7-Liter-V8-Sauger eine Maximalleistung von 410 PS bei 7.200/min und verfehlt damit die Werksangabe um rund 8 Prozent. Das maximale Drehmoment von 451 Nm liegt bei 5.200/min an. Die Leistungskurve steigt ab 4.000/min fast linear bis zum Drehzahlbegrenzer an.