Audi 100 LS, Ein Auto, zwei Geschichten

Mit dem Audi 100 wollten die Ingolstädter zu den Premium-Marken aufschließen. Und die Anlagen des 100 waren nicht schlecht, wie Gert Hack schon 1969 konstatierte: "Karosseriequalität, Temperament und Fahrkomfort sind beim Audi 100 LS außergewöhnlich gut."

Audi 100 Gl, Topmodell ab 1971, mit großem Drehzahlmesser: Audi stößt mit dem 100 in eine Lücke vor, die Mercedes aufgegeben hatte und Volkswagen nicht auszufüllen wusste.

Hack testete den Audi 100 für auto motor und sport, Ausgabe 08/1969 - und kommt zum Schluss, dass der Wagen in der Summe seiner Qualitäten eine Spitzenstellung unter den derzeitigen Mittelklassewagen einnimmt.

Kleine Änderung, große Wirkung: Die GL-Doppelscheinwerfer kosteten beim LS 275 Mark Aufpreis

Schaut der Audi 100 mit seinen Serienscheinwerfern noch recht traurig aus der Wäsche, ...

... zaubern die Doppelscheinwerfer dem Ingolstädter ein freundliches Gesicht.

Alf Cremers macht beim Audi 100 stilistische Parallelen zum Mercedes Strichacht aus. Technisch ist der Audi mit Mercedes sowieso verwandt,...

Sein längs eingebauter Vierzylinder wurde bei Daimler-Benz entwickelt - unter dem Codenamen Mexiko. Das Mitteldrucktriebwerk zeichnet sich durch Sparsamkeit und Zuverlässigkeit aus.

Unaufdringliche Eleganz muss kein Mercedes-Privileg bleiben: Die sachliche Linie des Audi 100 kam gut an - ursprünglich sollten 100.000 Exemplare gebaut werden, es wurden jedoch fast 830.000.

Die Verdichtung des Mitteldruckmotors betrug nur noch zahme 9,7:1, der charakteristische Sound des Vierzylinders ist typisch Audi.

1976 folgte mit der zweiten Generation des Audi 100 (C3, Typ 43)der nächste Schritt in Richtung Obere Mittelklasse: Der neue Reihenfünfzylinder mit 115 (Vergaser) oder 136 PS (Einspritzer) bot gute Laufkultur bei charakteristischer Leistungsentfaltung und einzigartiger Soundkulisse.

Ab September 1977 konnte der Audi 100 auch als sportlicher Kombi Avant bestellt werden. Die große Heckklappe und die umlegbare Rücksitzbank erweitern den Nutzwert.

Mit dem Typ 44 zeigt Audi seine technische Kompetenz: Der Aerodynamikweltmeister ( Luftwiderstandsbeiwert von 0,30) kommt 1982 auf den Markt.

Dank Vollverzinkungung und den robusten 5-Zylindern ist der Audi 100 auch heute noch häufig anzutreffen.

Wahlwweise gab es den Audi 100 auch als Avant (ab 1983) und mit Allradantrieb (ab 1984). Zudem schickte Audi das besonders gut ausgestattet Modell als Audi 200 in den Handel.

1990 kam schließlich der letzte Audi, der den Namen 100 trug: den C4, der allerdings ab 1994 in Audi A6 umbenannt wurde. Von dem A6 läuft aktuell die vierte Generation vom Band.

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