Diesel-Direkteinspritzer und Turbobenziner sind heutzutage
gleich stark, doch gerade in der Mittelklasse sind die Selbstzünder
sehr beliebt. Manchmal aber ist der Benziner die bessere
Alternative.
Das mag nun als Fazit einer Kaufberatung ungewohnt erscheinen,
aber: Machen Sie doch, was Sie wollen. Sowohl für den Diesel mit
190 PS wie für den gleich starken Benziner gibt es im A4 gute
Argumente.
Homogen und kraftvoll zieht der Benziner (silber) los, dreht
beherzt und bleibt sparsam - 8,4 l/100 km sind für ein 240 km/h
schnelles Auto sehr angemessen.
Nur: Der Zweiliter-Turbodiesel (rot) kann das alles noch etwas
besser. Mit 6,6 l/100 km liegt sein Verbrauch nicht so deutlich
niedriger, dass er sich für Wenigfahrer wirklich rechnete.
Weil auch der Benziner sparsam und kraftvoll ist, zudem
kultivierter, liegt der größte Vorteil des Diesel in seiner
souveräneren Kraftentfaltung. Aber die ist so viel vehementer, dass
sie einem den Aufpreis gut wert sein kann.
Der Sechszylinder ist jedoch der deutlich angenehmere Antrieb,
weil er reibungsloser und geschmeidiger mit der Achtgang-Automatik
kooperiert, sonorer klingt und souveräner durchzieht.
Er lärmt bereits beim Start vierzylindrig vor sich hin, bemüht
sich per künstlich klingendem Soundteppich im Innenraum um ein
stimmiges Klangbild, was ihm bei steigender Last und Drehzahl immer
weniger gelingt.
Sechszylinder-Diesel zu fahren, ist stets teurer als
Vierzylinder-Benziner. Dennoch ist der 330d der empfehlenswertere
3er. Vielleicht ist es altmodisch und geschmäcklerisch, aber hier
muss es einfach der Sechszylinder sein.
Gut 50-mal könnte man bei heutigen Treibstoffpreisen den
C-250-Benziner (blau) volltanken, bevor sich der Mehrpreis des
beinahe gleich starken C 250 d (weiß) verflüssigt hat.
Das lässt natürlich auch den Verbrauchsvorteil des Diesel-Benz
weniger dramatisch erscheinen: Nach NEFZ sind es 1,1 Liter, die der
Dieselfahrer alle 100 km spart, im wahren Leben des auto motor und
sport-Testbetriebs 1,8 Liter.
Kaum nennenswerte Unterschiede gibt es bei den Fahrleistungen,
obwohl der Benziner ein nicht ganz so gewaltiges Drehmomentgebirge
auffahren kann wie der Biturbo-Diesel.
Beim Durchbeschleunigen ist der Benziner sogar mehr als einen
Hauch schneller, die Topspeed ist praktisch gleich. Darüber hinaus
ist der C 250 im Unterhalt billiger als sein Diesel-Bruder.
Der C250 ist in diesem Vergleich das angenehmere und bessere
Auto, obwohl er im Schnitt fast zwei Liter mehr Treibstoff
benötigt. Laufkultur und die niedrigen Unterhaltskosten machen
diesen Nachteil locker wett.
Die vernünftigste Wahl: einmal Benziner einfach mit ACT und
einmal Diesel einfach ohne SCR, beide jeweils als Schalter. So
kostet der 1.4 TSI ACT mindestens 31.000 Euro, der 2.0 TDI 33. 250
Euro , beide jeweils in der Comfortline-Ausstattung.
Auf der ams-Pendlerrunde ist der Selbstzünder 1,2 Liter
sparsamer, dieser Kostenvorteil wird von den höheren Fixkosten
vertilgt, sodass der Benziner bis 20.000 Kilometer meist das
günstigere Auto ist.
Im mittleren Drehzahlbereich, bei niedriger Last und unter 130
km/h legt die Steuerungselektronik die Hälfte der Zylinder still.
Das spart ordentlich Treibstoff.
Der TDI rechnet sich beim Passat erst ab 20.000 Kilometern
Jahresfahrleistung. Der Downsizing-Turbo ist laufruhig und sparsam,
dennoch aber kräftig, da fällt der niedrigere Verrbauch des TDI
kaum ins Gewicht.