Bringt das Facelift den Koreaner nach vorn?

Hyundai i30, Renault Mégane, Seat Leon, Toyota Corolla

Vier Autos, vier Länder, vier Charaktere? Die Kompaktklasse ist international geprägt – mit stark europäischen Akzent. Wie gut passt der weitgehend in Rüsselsheim erdachte und in Tschechien gebaute Hyundai i30 in diesen Reigen?

Der modellgepflegte i30 kommt mit mildhybridisiertem Turbobenziner und innovativem Getriebekonzept.

Der neue Hyundai-Vierzylinder bietet dabei wenig Herausragendes und fährt nicht so temperamentvoll, wie es die Leistungsangabe erwarten lässt.

Dafür erweist sich der Turbobenziner als recht sparsam (6,8 l/100 km), im Testmittel verbraucht nur der Corolla weniger.

Überragender Federungskomfort zählt offenbar auch weiterhin nicht zu den Kernanliegen der Hyundai-Entwickler. Im Vergleich hoppelt der i30 unbeholfener über Straßen als die Konkurrenz.

Ab der Prime-Ausstattung kommt der i30 serienmäßig mit LED-Leuchten vorn und hinten.

Zur üppig ausgestatteten Prime-Version beim Hyundai kommen zudem digitale Instrumente zum Einsatz, ...

... die bei Ablesbarkeit und Übersicht aber keinen Fortschritt darstellen.

Auch das Bediensystem hat durch das Facelift nicht gewonnen. Die Menü-Leiste unten hilft dabei, gezielt Bedienebenen aufzurufen.

Beim Raumangebot glänzt der i30, es gibt reichlich Platz für Insassen ...

... und Gepäck. Bei umgelegter Rückbank passen rund 1.300 Liter in den kompakten Koreaner.

Der 1.5 T-GDI gehört zur Smartstream-Motorenfamilie. So wirklich überzeugen kann er in diesem Vergleich allerdings nicht.

Die vierte Generation des Mégane wird seit 2016 gebaut, ein komplett neuer Nachfolger ist für Ende 2022 angekündigt.

Unser Test-Mégane präsentiert sich ganz konventionell mit Vierzylinder-Turbobenziner und Doppelkupplungsgetriebe.

Am kompakten Renault gefallen das komfortable Fahrwerk, der entspannte Antrieb und insbesondere die guten Bremsen.

Letztere bremsen den Franzosen in 33,5 Metern aus 100 km/h zum Stillstand. Der Corolla ist da noch 35 km/h schnell.

146 kg liegen zwischen dem leichtesten (Renault) und dem schwersten (Toyota) Teilnehmer dieses Tests.

Mäßige Bedienbarkeit beim Renault, die einige Eingewöhnung in das rund um den Touchscreen in der Mitte zentrierte Bediensystem erfordert.

Einige nützliche Assistenzsysteme sind im Safety-Plus-Paket für 770 Euro zusammengefasst.

Normsitzraum und Kopffreiheit hinten sind etwas knapper als bei der Konkurrenz.

Deutliche Stufe, keine Durchreiche: Der Mégane ist als Lademeister nur mäßig talentiert.

Zu den feinen Seiten des Franzosen wiederum gehört der betont leise und kultiviert agierende Antrieb.

Der Seat Leon ist neben dem Toyota das kostspieligste Auto dieses Test-Quartetts, bietet dafür neben der guten Serienausstattung in der Preisliste Möglichkeiten, die den anderen Kompaktwagen hier fehlen.

Dank FR-Ausstattung spielt der Leon den Sportler im Vergleich und kann sowohl schnell als auch komfortabel.

Das sportlichere Fahrgefühl resultiert nicht nur aus der Ausstattung, sondern auch aus der etwas tieferen Sitzposition im spanischen Kompaktwagen.

Mit seiner direkten, gefühlsechten Lenkung setzt der Leon Richtungsbefehle ansatzlos um.

Der Leon FR kommt serienmäßig mit konfigurierbarem Virtual Cockpit. Das DSG wird über einen Stummelschalter bedient.

Ebenfalls zum FR-Trim gehören das Sportfahrwerk und die hier serienmäßigen Sportsitze.

Zusätzlich verfügt der Leon über eine Dreizonen-Klimaanlage.

Die Rücksitzbank des kompakten Spaniers ist sehr bequem.

Der Leon darf bis zu 553 kg zuladen, beachtlich in dieser Klasse. Die Rücksitzlehne mit Durchreiche klappt asymmetrisch.

In dieser Runde bietet der Leon mit seinem 150 PS starken eTSI-Benziner die besten Fahrleistungen.

Mit der Spitzenleistung läge der Toyota-Antrieb in diesem Vergleich weit vorn, doch fährt der Corolla seiner Konkurrenz keineswegs davon.

Größtes Manko sind die bescheidenen Bremsen, mit denen der Japaner schlicht eine Klasse schlechter bremst als die Konkurrenz.

Das Beste ist der Motor: Sowohl im Testdurchschnitt als auch bei der Eco-Fahrt benötigt der Corolla jeweils ein paar Zehntelliter Super weniger als die Konkurrenz.