Er ist mit 381 PS der stärkste unter den kompakten Flitzern: Der
modellgepflegte Mercedes-AMG A 45 4Matic untermauert im Supertest
nicht nur seine Vormachtstellung im Kompaktsegment.
Die Nordschleifen-Runde wurde an einem klassischen
Ende-Oktober-Tag gefahren: vormittags Nebel und nasse Strecke, erst
am Nachmittag dann trockene Piste. Ungeachtet dessen war das
Gripniveau der Nordschleife an diesem Tag nicht besonders gut.
Der AMG A 45 wildert nicht nur bei den Kompakten. Mit einer
Rundenzeit von 8.04 Minuten absolviert er die Nordschleife
schneller als der noch aktuelle Porsche Cayman S.
Kultstatus später? Dieses Triebwerk hat das Zeug dazu! Die
Nennleistung des trocken 148 Kilo schweren Vierzylinder-Turbomotors
steigt von offiziell 360 auf nun 381 PS.
... um dann den nächsten Gang frenetisch durch die optionale
AMG-Performance-Abgasanlage böllernd rauszuhauen. Diese A-Klasse
will so gar nicht A-Klasse sein, herrlich!
Der "gemopfte" A 45 zoomt sich in 4,2 Sekunden vier
Zehntelsekunden schneller auf 100 km/h. Bis Tempo 200 hat er seine
Wabengrill-Schnauze um sieben Zehntelsekunden vor seinem
A-45-Supertest-Vorgänger
Für die geschärfte Querdynamik ist unter anderem das neue, wenn
auch optionale AMG-Dynamic-Plus-Paket verantwortlich. 2.618 Euro
Aufpreis, die sich aber für "Touri-Fahrer am Ring" oder
Trackday-Fans definitiv lohnen.
Neben dem neu entwickelten mechanischen
Vorderachssperrdifferenzial beinhaltet das Optionspaket außerdem
das AMG-Ride-Control-Sportfahrwerk. Neu: die zweistufig
verstellbare Adaptivdämpfung.
Entweder passt das System die Dämpfkraft je nach Fahrzustand
automatisch an oder der Fahrer kann per Tastendruck ein strafferes
Set-up wählen. Für den Ring empfiehlt sich Letzteres.
Ähnlich wie auf der Nordschleife hat der modellgepflegte A 45
seine Nase auch auf dem Kleinen Kurs von Hockenheim klar vor der
Konkurrenz im Kompaktsegment.
Sein 360 PS starkes Vorgängermodell erreichte hier eine
Rundenzeit von 1.14,9 Minuten. Weniger dank der moderaten
Leistungssteigerung auf 381 PS als vor allem durch die neue
Vorderachssperre und die nun erhältlichen
Michelin-Pilot-Sport-Cup-2-Reifen ...
Auf der verwinkelten sport auto-Referenzstrecke punktet der A 45
mit präzisem Einlenkverhalten und beeindruckender Traktion unter
Last. Die Bremsanlage bleibt auch hier standfest und überzeugt mit
ihrer an die Semislicks sehr gut adaptierten ABS-Abstimmung.
Die Michelin-Pneus tragen mit ihrem hohen Gripniveau natürlich
auch entscheidend zum Performance-Gewinn bei. Nach zwei schnellen
Runden baut der Peak der Reifen allerdings messbar ab, hält sich
anschließend aber immer noch auf einem konstant guten Niveau.
Bei der Beschleunigung kann sich der modellgepflegte A 45 nun
auf seine noch zuverlässiger funktionierende
Launch-Control-Funktion (bei AMG Race-Start genannt) verlassen.
Dank Mercedes-AMG ist der Image-Wandel der A-Klasse definitiv
geglückt. Der A 45 schraubt sich mit seinem kernigen Charakter,
satter Traktion und einfach beherrschbarem Fahrverhalten im
Grenzbereich an die Spitze des Kompaktsegments.
Die Leistungsmessung kann man als Punktlandung bezeichnen. Mit
gemessenen 384 PS bei 6.080/min und 478 Nm bei 3.550/min liegt die
Abweichung zur Werksangabe bei unter einem Prozent. Das konstante
Drehmomentplateau sorgt für eine linear ansteigende
Leistungskurve.