Mercedes-AMG bietet den GT nun auch als Roadster an. Als GT C leistet das Zweisitzer-Cabrio 557 PS. Perfekt, um damit das sonnige Arizona unsicher zu machen. Wären da bloß nicht die strengen Tempolimits.
Ouh that ass. Der AMG GT C ist stolze zehn Zentimeter breiter als ein S-Klasse Cabrio. In den USA sind die Straßen meist ausladend genug, doch in europäischen Parkhäusern könnte es eng werden. Zumal die Übersichtlichkeit bei geschlossenem Dach auch nicht übermäßige Freudenschreie auslöst.
Auch wenn die Fotos aus Arizona deutlich besser aussehen, getestet haben wir dann doch im verhätnismäßig kalten Deutschland. In Sachen Querdynamik kann der GT C Roadster mit seinem steifen Chassis überzeugen. Seine enorme Breite kommt ihm bei der Fahrt durch den Slalomparkour allerdings nicht zu Gute.
An Leistung mangelt es dem GT C nicht. In 3,7 Sekunden katapultiert der Zweisitzer seine Insassen auf 100 km/h. Schluss ist erst bei 316 km/h. Auch das maximale Drehmoment von 680 Nm beeindruckt.
Nicht nur bei der Beschleunigung überzeugt der AMG. Im Bremstest aus 100 km/h steht er schon nach 33,5 Metern. Bei Sportwagen ebenfalls wichtig, der Hochgeschwindigkeit-Bremstest aus 190 km/h. Hier steht der GT C nach 121 Metern.
Sportwagen-typisch ist auch der GT C kein Spritsparwunder. In unserm Testmittel genehmigte er sich 13,2 Liter auf 100 Kilometer. Beim Sparen soll die Segelfunktion des Getriebes helfen.
Doch der GT Roadster kann nicht nur sportlich. Auch in Sachen Komfort kann er überzeugen. So bleibt trotz sportlicher Abstimmung genug Federungskomfort und auch die Schaltvorgänge des Doppelkupplungsgetriebe gehen ohne großes Zucken vonstatten.
Wie auch im Coupe dominiert im Innenraum die breite Mittelkonsole. Das Lenkrad ist in Alcantara gehüllt und wurde mit einer Markierung für die Nullstellung versehen. Ansonsten gibt es viel Carbon und ein typisches Mercedes-Cockpit.
Auch bei der Bedienlogik unterscheidet sich der AMG GT C Roadster nicht von anderen Mercedes Modellen. Die Bedienung des Infotainment-System erfolgt über einen Dreh-Drück-Steller und darüber angeordnetem Touchpad. Etwas negativ fällt der extrem weit hinten positionierte Getriebewählhebel auf.
Ein Druck auf dem Knopf im Scheibenrahmen öffnet das Verdeck. Als Cabrio überzeugt der GT mit zugfreiem Offenfahrspaß. Sollte dann doch mal ein Regenschauer aufziehen, lässt sich das Verdeck natürlich auch voll elektrisch wieder schließen.
Trotz seiner sportlichen Ambitionen ist der GT C leicht zu beherrschen. Überzeugen kann er mit seiner präzisen Lenkung und dem stabilen Geradeauslauf. Ebenfalls positiv muss die enorme Traktion hervorgehoben werden.
Auch beim schnellen Ausweichen als Teil der Fahrdynamiktests limitiert den AMG seine Breite. Er schafft im ESP-Modus maximal 140,9 km/h. Ein Ferrari 488 Spider kommt auf 153,5 km/h.
Egal ob mit oder ohne Dach, egal ob in Arizona oder auf der deutschen Rennstrecke der AMG GT C macht überall eine gute Figur. Der auffällige Farbton trägt den Namen AMG Solarbeam. In kombination mit den schwarzen felgen ein echter Hingucker.
Den Kühlergrill des GT R dürfen nun alle Modelle der Baureihe tragen. Mit den senkrecht stehenden Rippen wirkt der GT nochmal deutlich aggressiver. Zudem erinnert er an alte, glorreiche Rennsportzeiten.
Alles in allem kann der Schwaben-Roadster auf ganzer Linie überzeugen. Er bietet enormen Offenfahrspaß und dazu mittreißende Leistung, ist aber dennoch einfach fahrbar. Lediglich die enorme Breite und der hohe Verbrauch müssen hier negativ erwähnt werden.