Was einen Toyota Land Cruiser 2.8 D-4D TEC Edition und einen
Land Rover Discovery 3.0 TDV6 von typischen SUV unterscheidet? Im
Gelände sind sie keine Theoretiker, sondern Praktiker.
Zwei Arbeitstiere mit dem fürs Schuften einzig vernünftigen
Antrieb – dem Diesel. Beide sind Allradler ohne Allüren,
gleichermaßen Reisewagen wie Nutzfahrzeuge und als robuste
Fortbewegungsmittel in vielen schwer zugänglichen Regionen dieser
Erde im Einsatz.
Beide Geländewagen zeigen Offorad eine versierte Performance.
Lediglich der Toyota hat ab und an mit aufsetzenden Trittbrettern
zu kämpfen. Da diese nur optional sind, empfiehlt es sich bei
hartem Offroadeinsatz auf sie zu verzichten.
Während er im Gelände gleichauf mit dem Discovery ist, zeigt
sich der Land Cruiser auf befestigtem Untergrund deutlich
stoischer. Hier pflügt er wie ein Dampfer durch die Wellen und will
beizeiten auf Kursänderung eingestimmt werden
Seinem Namen entsprechend cruist der schwere Wagen am liebsten
gelassen dahin. Die hydraulisch verstellbaren Stabilisatoren
erledigen ihre Aufgabe unmerklich. Sanft schwingt die Karosserie
über kleine Unebenheiten und wogt heftig über große.
Bei Kick-down klingt der 2,7-Liter-Vierzylinder wie ein
geplagtes Traktortriebwerk, entwickelt mehr Geräusch als Vortrieb,
wobei der Rest vom Elan der 177 PS im Wandler der
Sechsgangautomatik versuppt.
In der teuren und hier getesteten TEC-Edition bietet der Land
Cruiser alle Geländefahrprogramme serienmäßig – mit
unterschiedlichen Abstimmungen der Traktionskontrolle, die selbst
den 4x4-Anfänger zum Kletterkönig machen.
Im Discovery pumpen wir derweil die Karosserie per Luftfederung
hoch, vergrößern dadurch die Bodenfreiheit und legen beim
Terrain-Response-System das Programm fürs maximale Vorwärtskommen
ein: Untersetzung und Mittendifferenzial-Sperrung inklusive.
Falls man sich festfahren sollte, lässt die aktivierte Crawl
Control des Toyotas das Dickschiff wieder aus der Misere krabbeln.
Nur die beim Testwagen montierten Trittbretter zeigen dem
Toyota-Fahrer die Grenzen auf – wenn sie aufsetzen.
Im Land Cruiser verfügt nur die TEC-Edition serienmäßig über
Holzeinlagen , die aber ähnlich wie das Leder bei näherem
Betrachten wie Kunststoff wirken. Dafür stimmen Infotainment und
Assistenzsysteme.
Preislich ist der Abstand der beiden deutlich größer als hier
auf dem Offroadparcours. Der nahezu komplett ausgestattete Toyota
kostet 66.240 Euro im Grundpreis. Damit ist er 12.740 Euro teurer
als Discovery.
Gekonnt kraxelt der luxoriös ausgestattete Land Cruiser zwar
Berge hoch, wirkt aber auf der Straße wie aus der Zeit gefallen.
Darüber hinaus ist er deutlich teurer als der Discovery.
Obwohl auf diesem Bild hinten, kann der kantige Discovery das
Duell deutlich für sich entscheiden. Er zeigt, wie ein zeitgemäßer
Offroader fährt, bietet auf der Straße Pkw-ähnliches Fahrverhalten
und brilliert im Gelände. Dazu ist er noch günstiger. Sieg für den
Disco.