Der VW Arteon will Größe mit Eleganz verbinden und sich beim Fahrgefühl spürbar vom Passat absetzen. Wie ihm dies gelingt, klären wir auf einer Reise an den Gardasee.
Fotograf Hans-Dieter Seufert will den Gardasee in Norditalien als Kulisse für den neuen VW Arteon. Doch statt der direkten Route über Autobahnen wählen wir Umwege über Landstraßen, überqueren den ersten Teil der Alpen per Fernpass.
Dauert länger, macht aber viel mehr Spaß. Und es bietet die Chance, den Arteon gleich mal ausgiebig kennenzulernen. Das neue Topmodell von VW rangiert oberhalb des Passat, mit seiner Raumfülle kommt es gar an den einstigen Luxusgleiter Phaeton heran.
Der Arteon will zusätzlich auch besonders elegant sein, weshalb er sich flacher über den Asphalt duckt als ein Passat und seine Kotflügel selbstbewusster in die Breite streckt. Rahmenlose Seitenscheiben wecken zudem Coupé-Assoziationen.
Im Interieur ist die Verwandtschaft zum Passat deutlicher zu erkennen, als an der eleganten Karosserie. Das neue Infotainment ist aber zunächst nur dem Arteon vorbehalten.
Die breite bis an die Radhäuser reichende Motorhaube reduziert die sichtbaren Karosseriefugen. Der Arteon zeigt sich mit seinen scharf geschnittenen LED-Scheinwerfern und dem wuchtigen Chrom-Kühlergrill optisch eigenständig.
Platzsparend quer eingebauter Zweiliter-TDI mit 240 PS. Der Biturbo wuchtet schon unter 2.000 u/min seine vollen 500 Nm auf die Kurbelwelle und verzahnt sie serienmäßig per Allradantrieb schlupfarm mit dem Asphalt.
Die gelungene Abstimmung der Progressivlenkung, deren Überstzung über eine variable Verzahnung mit zunehmenden Einschlag direkter wird, macht den Arteon beeindruckend handlich, ohne dabei nervös zu wirken.
Hinter der riesigen Heckklappe, die gegen Aufpreis elektrisch auf- und auch wieder zusurrt, tut sich ein 563 Liter fassender Kofferraum auf, der sich durch Umlegen der Rückbank wie bei einem Kombi flexibel beladen lässt.
Die Rückfahrkamera zeigt nicht nur unsere Einkäufe, sie hilft auch beim Rangieren. Im Zusammenspiel mit mehreren anderen Kameras kann sie auch ein lückenloses 360-Grad-Bild der Umgebung erzeugen.
Es ist schon erstaunlich, wie lässig der Arteon von Sport auf Entspannung umschaltet, ebenso verblüffend, wie deutlich sich sein Fahrgefühl vom Passat unterscheidet. Damit rechtfertigt er seinen Aufpreis über den reinen Platzgewinn hinaus.