Dreiliter-Reihensechszylinder kämpft gegen Vierliter-V8. Obwohl
der Bayer mit 431 PS dem schwäbischen Widersacher mit 476 PS
nominell unterlegen ist, hat der BMW bei Durchzug und
Beschleunigung seine Niere leicht vor dem Stern – zumindest bis 200
km/h.
Die Kulisse für den heutigen Vergleich ist der Jochpass - die
höchstgelegene Bundesstraße Deutschlands. Und was für eine – ein
feines Kurvenrepertoire findet sich dort auf 7,9 Kilometern
Eisernes Kreuz, Obere Westkurve, Langer Rank, Rondell – die
Kurvennamen der Jochpassrennstrecke gehen zwar nicht ganz so
schnell in Fleisch und Blut über wie jene der Nordschleife, doch
ihre Serpentinen stacheln M3 und C 63 genauso an.
Turboloch? In beiden Power-Limos muss man sich um solche, heute
schon historisch anmutenden Problemchen der Aufladungstechnik keine
Gedanken mehr machen. Vor allem der Biturbo von BMW entfaltet seine
Kraft fantastisch linear bis zur Drehzahlgrenze von 7.600/min.
Das serienmäßige Adaptiv-Sportfahrwerk macht aus dem C 63 im
Comfort-Modus zwar keine Sänfte, lässt ihn aber deutlich
geschmeidiger federn als die Vorgängermodelle
In einer Charaktereigenschaft zieht der M3 seinen schwäbischen
Gegner besonders ab: Mit dem BMW kann man mehrere schnelle Runden
aus dem Ärmel schütteln. Der Grenzbereich des C 63 ist deutlich
schmaler.
Die Stahlbremse des C 63 kann sowohl bei der
Standardbremsprüfung als auch auf der Rennstrecke mit guten
Verzögerungswerten und einer gelungenen ABS-Abstimmung
überzeugen.
Option: Keramikbremsanlage für sündhaft teure 7.300 Euro
Aufpreis. Gefühlt bieten die Michelin-Pilot-Super-Sport-Reifen des
BMW etwas mehr Grip als die gleichnamige AMG-Bereifung mit
offizieller Mercedes-Kennung MO1.
1923 wurde hier auf noch ungeteerter Piste das erste Bergrennen
ausgetragen. In den 1980er-Jahren hetzten sie bei der
Europa-Bergmeisterschaft vor bis zu 20.000 Zuschauern über den
Pass.
Der C 63 fordert von seinem Lenker auf dem Hockenheimring für
eine Rundenzeit von 1.12,8 Minuten höchste Disziplin. Wer mit dem
Bajuwaren richtig attackiert, knöpft dem Schwaben-Express in 1.12,5
Minuten noch einmal drei Zehntel ab.