Camper vom Niedrigwasser nicht bedroht

Der Bodensee lockt Campende trotz Niedrigwasser. Campingplätze sind gut besucht, auch wenn Boote und Schiffe teils auf dem Trockenen liegen.
Der Bodensee ist für Camperinnen und Camper ein überaus beliebtes Urlaubsziel. Angesichts aktuell niedriger Pegelstände und Katastrophenstimmung verbreitender Zeitungsmeldungen darüber fragen sich jedoch viele Reisemobilisten und Caravaner, ob ein Ausflug ans Schwäbische Meer noch wie gewohnt echten Feriengenuss verspricht. Viele Camper lassen sich vom Bodenseeurlaub nicht abhalten. Die Campingplätze rund um den See waren um Ostern herum fast restlos ausgebucht.
Der Wasserstand im Bodensee ist regelmäßigen Schwankungen unterworfen. Aktuell sind die Pegelstände am Bodensee, gerade fürs Frühjahr, historisch niedrig. Der Pegel in Konstanz liegt 70 Zentimeter niedriger als zur selben Zeit im Vorjahr. Die Gründe: Die Niederschlagsmengen im März waren auffallend gering, außerdem bleibt Schmelzwasser aus den Alpen aus. Durch den Klimawandel werden sich solche Wetterereignisse und damit die Lage am See vermutlich noch verschärfen.
Insbesondere am flacheren Untersee im Westen fallen Sandbänke teilweise trocken, das Wasser zieht sich zurück, Strände und Uferbereiche werden breiter. In den östlichen Bereichen des Sees mit größeren Wassertiefen, sind die Auswirkungen des Niedrigwassers teils etwas geringer, aber gleichwohl deutlich sichtbar. Anders als mancher Medienbericht suggeriert, sind geruchliche Belästigungen jedoch lokal sehr begrenzt.
Campingplätze am Bodensee begehrt
Die Campingplätze vor Ort sehen keinen Grund, ihren Betrieb wegen des Niedrigwassers einzuschränken. An Ostern war beispielsweise auf dem Campingplatz Hegne bei Allensbach kein freier Platz mehr zu ergattern. Auf dem Campingplatz Horn bei Gaienhofen auf der Halbinsel Höri, wo der Wasserstand aktuell extrem niedrig ist, und in anderen Betrieben sieht die Buchungssituation ganz ähnlich aus. Der Zugang zum Wasser ist nach wie vor möglich, man muss jedoch etwas weiter zur Wasserlinie hinauslaufen. Dasselbe gilt für den Betrieb von Freizeitbooten. Anlegestege und -pfeiler, an denen Boote sonst vertäut werden, stehen aktuell häufig auf dem Trockenen. Die Boote müssen weiter hinaus getragen werden, um sie zu Wasser zu lassen. Ein Umstand, über den auch die Verleiher von Tretbooten, Jollen und anderen Kleinbooten stöhnen. Ihr Geschäft und damit auch eine Attraktion für Bodensee-Touristen ist aktuell deutlich beeinträchtigt. In Konstanz haben Bootsverleiher ihren Saisonbeginn sogar verschoben und bieten noch keinen Service an.
Auch der kommerzielle Schiffsverkehr ist teilweise vom Niedrigwasser betroffen. Aktuell können drei Häfen – Langenargen bei Friedrichshafen, Bad Schachen bei Lindau und Mannenbach am Schweizer Ufer – nicht von Ausflugsschiffen und Fähren angelaufen werden. In Konstanz, Meersburg und andernorts läuft der Schiffsverkehr normal, jedoch ist der Zustieg in die Schiffe wegen des niedrigeren Wasserpegels steiler als gewohnt. Durch mehr Niederschläge in den nächsten Wochen hoffen alle Beteiligten auf eine Normalisierung.
Trotz allem bleibt der Bodensee auch bei Niedrigwasser ein attraktives Ziel für Campingreisende. Abseits vom Wasser gibt es mit den nahen Bergen, charmanten Städten, interessanten Museen, einem sehenswerten Hinterland, guten Einkaufsmöglichkeiten und einer ansprechenden Gastronomie vielfältige Möglichkeiten für die Freizeitgestaltung. Und auch die Dichte an Campingplätzen ist hier nach wie vor besonders hoch. Einige ausgesuchte stellen wir Ihnen hier vor.
Der Campinglatz Hegne liegt ganz im Westen an einem eigenen Zipfel des Bodensees, dem Gnadensee. Ihm gegenüber, mitten im See, befindet sich die Insel Reichenau. Der Campingplatz ist von Mitte März bis Mitte Oktober geöffnet.
Camping Horn liegt ebenfalls im Westen am Rheinsee, wie der Name suggeriert, treffen hier Bodensee und Rhein aufeinander. Der überwiegend ebene Campingplatz ist von großen Bäumen gesäumt, die Schatten spenden.
In Markdorf liegt der Campingplatz Wirtshof Resort mit 160 Stellplätzen. Der Campingplatz liegt zwar nicht direkt am See, bietet dafür allerdings einen Pool. Nur ein paar Kilometer entfernt liegt Meersburg am Bodensee.
Ebenfalls nicht direkt am See wartet der Gitzenweiler Hof bei Weißensberg am Bodensee auf. Neben einem Pool gibt es Animation für Kinder und einen Streichelzoo. Nicht weit entfernt liegt Lindau, wo das andauernde Niedrigwasser in den letzten Wochen sogar einen positiven Nebeneffekt hatte. Es legte eine Sandbank frei und begünstigte damit die Sanierung der Stützmauern an der künstlich angelegten Insel Hoy, der kleinsten Bodenseeinsel.
Auf der österreichischen Seite des Bodensees liegt Camping Weiss außerhalb von Bregenz. Der Platz punktet mit seiner ruhigen Lage und simplen Ausstattung.
Das sind nur einige der sehr gut bewerteten Campingplätze am Bodensee. Den passenden Platz für Ihre Bedürfnisse finden Sie in unserer Campingplatz-Suche oder in der App Stellplatz-Radar.