Alfa 2000 GTV, Ford Capri 2600 GT und MGB GT

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Vor 46 Jahren wurde der Alfa Romeo 2000 GTV präsentiert. Zu dieser Zeit zählten Ford Capri 2600 GT und der MGB GT bereits zu den festen Größen im Kreis der Sportcoupés. Wir haben den Dreikampf der 70er heute noch einmal nachgestellt.

Es sind Sportcoupés, keine Frage, aber damit haben sich die Gemeinsamkeiten dieser drei Modelle praktisch auch schon erledigt.

Im heutigen Einheitsbrei wirken die charakterstarken Coupés interessanter denn je.

Wir haben alle drei mitsamt ihren Problemen unter die Lupe genommen.

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Der Alfa Romeo fasziniert mit seiner eleganten Bertone-Linie, bis heute.

Die hübsche Karosserie ist werksseitig genauso schlecht gegen Korrosion geschützt wie die meisten automobilen Zeitgenossen. Auch wenn das Auto auf den ersten Blick einen guten Eindruck hinterlässt, sollte im gesamten unteren Bereich nach Rost gefahndet werden.

Zu den üblichen verdächtigen Stellen gehören die Frontmaske, die Kotflügel sowie die A-Säulen. Im Heckbereich sind oftmals die Radläufe und der Kofferraumboden betroffen.

Mit Vorliebe nistet sich der Rost auch im Schweller ein, der, sofern fachgerecht repariert, zwei Sicken in Verlängerung der Türspalte aufweisen sollten – diese sind im Zuge einer unsachgemäßen Reparatur oftmals zugeschmiert

Ein Bild von einem Motor! Der bullige Zweinockenwellen-Motor im 131 PS starken 2000 GT Veloce begeistert übrigens auch akustisch. Werden die Motoren regelmäßig gewartet und warm gefahren gibt es keine Probleme. Ab und zu gibt es Probleme mit extrem gelängten Steuerketten.

Zu den wenigen Technik-Schwächen zählen auch brüchige Vergaserflansche und ausgeschlagene Drosselklappenwellen.

Auch heute ist der Alfa noch teuer. Für ein Fahrzeug im Zustand zwei sind 36.000 Euro, in Zustand 4 11.000 Euro fällig. Ersatzteilversorgung? Nahezu lückenlos. Zahlreiche Spezialisten sorgen für Nachfertigungen von Technik-Verschleißteilen, allerdings mit Qualitätsunterschieden.

Der Alfa bietet Eleganz, viel Chrom und liebe zum Detail.

Ausgefallen: Die Höhenverstelung der Kopfstützen.

Das neu gestaltete Cockpit wirkt etwas überladen.

Die Top 10 Oldtimer-Marken in Deutschland. Platz 4: Ford,39.449 Fahrzeuge über 30 Jahre, davon 24.626 mit H-Kennzeichen, Quote: 62%. (Stand: 2018, Quelle: KBA).

Die Karosseriestruktur des Capri ist stabil und verwindungssteif, mangels werksseitiger Rostvorsorge jedoch oftmals stark vom Gammel angegriffen – und leidet auch schon mal unter weniger gelungenen Restaurierungsversuchen.

Ford Capri I 2000 GT (1969-1972), V6, 1.998 ccm, 90 PS, Marktwert (gepflegt): 20.100 Euro.

Motor- und Getriebeaufnahmen sind ebenfalls häufig betroffen, ebenso die verschweißten Kotflügel und die Verstärkungsbleche um die McPherson-Federbeine. Unter der Rücksitzbank lauern weitere mögliche Rostnester an den Innenschwellern und im Hinterachsbereich.

Wie beim Alfa gibt es auch beim Capri kleine Ausstellfenster hinten.

Die schmalen Escort-Rückleuchten gab es beim Capri I nur bis 1972

Der kompakte 2,6-Liter-V6 leistet 125 PS und war ab Baujahr 1970 erhältlich. Aus technischer Sicht geht so ein Ford Capri fast schon als Musterknabe durch – bei schonender Behandlung halten die Motoren ewig, was gleichermaßen für die V4-, V6- und OHC-Motoren gilt.

Allerdings leiden alle Modelle unter Undichtigkeiten an Motor und Antrieb. Die V-Motoren haben wegen höherer Laufruhe Stirnräder aus Novotex-Kunststoff, die entweder alle 100.000 Kilometer oder nach zehn Jahren getauscht werden sollten, bevor sie zerbröseln.

Die OHC-Motoren hingegen sehnen sich alle 90.000 Kilometer nach einem neuen Zahnriemen. Die Getriebe? Unverwüstlich.

Der Capri ist mit 21.000 euro für ein Zustand-2- und 7.700 Euro für ein Zustand-4-Modell deutlich günstiger als der Alfa. Die Teileversorgung liegt ganz in der Hand einiger spezialisierter Betriebe. Technikteile sind problemlos verfügbar. Ausstattungs- und Zierteile sind hingegen Mangelware.

Das Cockpit schmückt sich mit stolzen sieben Rundinstrumenten.

Der MGB GT ist ein stilvolles britisches Coupé. Das grazile Design des MGB GT gilt als großer Wurf.

Gerade die Coupés blicken auf eine lange Durststrecke als billige Gebrauchtautos zurück – viele Exemplare sind in den 80er- und 90er-Jahren mehr schlecht als recht am Laufen erhalten worden, was besonders für US-Modelle gilt.

Also genau hinschauen, am besten mit einem Spezialisten (was natürlich auch für die beiden anderen Autos gilt). Als größte Problemzone zeigt sich der komplex aufgebaute Türschweller, der aus drei Blechen besteht: Wenn der Innenrand zum Bodenblech hin Blasen wirft, lauert viel Arbeit.

Weitere gefährdete Stellen: die Blechfalze über den Rücklichtern sowie die Unterseite der Türen. Der Tank ist oftmals wegen Spritzwasser und Dreck durchgerostet.

Der 1,8-Liter-Grauguss-Vierzylinder leistet 95 PS. Er ist bei guter Behandlung robust: 200.000 Kilometer und mehr sind ohne größere Arbeiten realisierbar. Verschlissene Motoren rauchen unter Last, die Öldruckanzeige liegt dann deutlich unter 15 bis 20 lb psi im Leerlaufden und...

... 50 bis 65 lb psi bei 3.000 Touren. Das Getriebe kündigt Überholungsbedarf durch Laufgeräusche, herausspringende Gänge und Lastwechselschläge an, das labile Ausrücklager mag keine längeren Ampelstopps mit eingelegtem ersten Gang.

Oftmals zickt auch der Schalter für den Overdrive. Die Vorderachse muss regelmäßig abgeschmiert wer.

Die Preise für einen MGB starten bei 4.500 Euro. Für ein Fahrzeug im Zustand 2 muss man 15.000 Euro investieren. Die meisten Ersatzteile gibt es – allerdings mit stark schwankender Qualität besonders bei nachgefertigten Blechteilen. Die Preise sind erfreulich niedrig.

Das gepolsterte Armaturenbrett war MGs Antwort auf neue US-Sicherheitsvorgaben.

Die Smiths-Anzeigen dürfen natürlich nicht fehlen.

Das Getriebe kommt mit vier Gängen aus, verfügt jedoch über einen zuschaltbaren Overdrive.

Alle drei sind auf ihre Art und Weise das Beste und jeder bietet andere Vorzüge. Wir wiederholen uns aber auch hier gilt wieder: Entscheiden sie nach ihrem Geschmack.

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