Gebrauchtkäufer freuen sich über eine vollverzinkte Karosserie,
die in der Regel keine Rostprobleme kennt. Es sei denn,
Unfallschäden wurden nicht ganz optimal repariert. Also unbedingt
nach Spaltmaßen und Nachlackierungen schauen.
Die Bremsen gehören bei einem Sportwagen zu den
Verschleißteilen, die beim Kauf in Ordnung sein sollten. Ansonsten
kommen die Reparaturkosten in die "Verhandlungsmasse".
Die Rückleuchten und vor allem die Scheinwerfer sollten genau
angeschaut werden. Sind dort Unfallspuren, Kratzer, Risse zu sehen?
Die Scheinwerfer neigen zum Anlaufen.
Die Sitze sind gut verarbeitet und sehen bei guter Pflege meist
noch nach hohen Laufleistungen gut aus. Wenn nicht, lässt das
Rückschlüsse auf den Pflegezustand insgesamt zu.
Kein Wunder, denn der Boxster bietet mit gekonnter
Fahrwerksabstimmung und leistugsfähigen Sechszylindermotoren viel
Porsche-Fahrspaß für verhältnismäßig viel Geld.
Sicher die schönste Seite des Roadsters: Das Heck. Eine weniger
schöne Seite: Wenn der Wasserboxer verdächtige Geräusche macht oder
ölt, wird es teuer.
Vorläufer: Der 968 als letzte Evolutionsstufe der
Vierzylinder-Transaxle-Baureihe läuft bis Mitte 1995 vom Band in
Zuffenhausen. In vier Jahren werden 11.245 Stück gebaut. Insgesamt
verkauft Porsche fast 400.000 924, 944, 968 und 928.
Konzeptionell kann der Porsche 914 als Boxster-Vorläufer gelten:
Auch er hat einen Boxer-Mittelmotor - allerdings meist einen
Vierzylinder aus dem VW 411. Der teure 914/6 mit
Zweiliter-Sechszylinder aus dem 911 blieb selten.
Die Technik teilt sich der Boxster mit dem 911 der 996-Baureihe.
Beide Autos sind bis zur B-Säule praktisch identisch, was Kosten
und Entwicklungszeit spart.
Der damalige Entwicklungsvorstand Horst Marchart, hier am
Serienmodell des 986, hatte das Gleichteilekonzept vorgeschlagen
und stark auf die Kosten geachtet. Designer Grant Larson (rechts)
hat die Konzeptstudie gestaltet.
Der 987 (2004 bis 2012) zeigte etwas mehr Kante und bekam
stärkere Motoren mit 240 und 280 PS. 2007 gab es etwas mhr Leistung
und 2009 einen Direktenspritzer für den Boxster S.
2016 bekommt der Boxster die Zahl 718 vorangestellt. Boxster, S
und GTS treibt ein turbogeladener Vierzylinder-Boxermotor an, was
für Debatten unter den Fan sorgt. Seit 2019 gibt es wieder einen
Sechszylinder - erst im Spyder, ab 2020 im GTS 4.0.
Auch das 25-Jahre-Sondermodell, das bei Rädern, Ausstattung und
Lackierung die Studie von 1993 zitiert, hat den
Vierliter-Sechszylinder unter dem Verdeckkasten sitzen.