Amazon feiert 25. Geburtstag: Ein Vierteljahrhundert voller Bücher

Als Jeff Bezos Amazon aus der Taufe hob, hatten viele noch nicht einmal einen Internetanschluss. Heute wird der Versandriese 25 Jahre alt.
Selbst nach seiner Rekordscheidung gilt Jeff Bezos (55) als reichster Mann der Welt. Noch in dieser Woche soll der Amazon.Gründer seiner Ex-Frau MacKenzie (49) Aktien im Wert von 38 Milliarden Dollar (umgerechnet etwas weniger als 34 Milliarden Euro) überschreiben, die damit automatisch zu einer der reichsten Frauen des Planeten wird. Etwa 112 Milliarden Dollar (99 Milliarden Euro) sollen laut "Bloomberg" danach noch an Vermögen übrig sein. Der Löwenanteil davon stammt aus Bezos' Geschäft mit Amazon. Dabei hat alles so klein angefangen. Am heutigen Freitag feiert der Versandriese seinen 25. Geburtstag.
Die mageren Anfänge
Amazon ist heute schon fast ein Synonym für das Shopping im Internet. Egal ob Katzenfutter, Kühlschrank, Kleiderbügel, Klebeband oder Klamotten - fast alles gibt es bei Amazon mittlerweile zu kaufen. 1994 hatte Bezos allerdings zunächst die Idee, ein Buchgeschäft für das Internet aufzumachen - zu einer Zeit, zu der das Netz bei weitem nicht so verbreitet war wie heute. Laut der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) hatten 1994 etwa 0,447 Prozent der Weltbevölkerung Internetzugriff, Ende 2018 sollen es etwa 51,2 Prozent gewesen sein.
Am 5. Juli 1994 war es so weit, Bezos brachte Amazon an den Start, bevor mit "Amazon.com" im Oktober 1995 erstmals die virtuellen Ladentüren aufgestoßen wurden. Laut "New York Times" wurden im ersten halben Jahr nach der Gründung gerade einmal Bücher im Wert von etwa einer halben Million US-Dollar verkauft. Doch Bezos ließ sich nicht entmutigen. Bald explodierte das Geschäft quasi. 1996 nahm Amazon bereits 15,7 Millionen US-Dollar ein, 1997 sogar 147,8 Millionen Dollar.
Amazon kommt nach Deutschland
In Deutschland konnte Amazon im vergangenen Jahr sein Jubiläum feiern. Amazon hatte das deutsche Unternehmen ABC-Bücherdienst GmbH im April 1998 aufgekauft. Dem damaligen deutschen Marktführer gehörte unter anderem auch "Telebuch.de". Am 15. Oktober wurde die Domain dann in "Amazon.de" umbenannt.
Wie "Computerwoche.de" damals berichtete, konnten deutsche Kunden zum Start aus etwa 700.000 deutsch- und englischsprachigen Büchern wählen. Im Vergleich zu heute ist diese eigentlich schon mehr als ausgiebige Auswahl geradezu ein Witz. Alleine beim anstehenden "Prime Day 2019", der am 15. und 16. Juli stattfindet, gibt es bei dem Versandhändler neben den regulären Produktangeboten mehr als eine Million Schnäppchen aus allen Produktkategorien.
Seit Jahren ist Deutschland ein wichtiger Markt für Amazon. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtete im Februar 2013, dass die Bundesrepublik für das US-amerikanische Unternehmen der umsatzstärkste Auslandsmarkt sei. Außerdem werde deutlich mehr umgesetzt, als man zuvor angenommen hatte. 2012 habe Amazon demnach umgerechnet einen Umsatz von etwa 6,5 Milliarden Euro in Deutschland gehabt. Laut Angaben des Bundesverbandes des Deutschen Versandhandels entsprach dies fast einem Viertel des Umsatzes, der damals im gesamten Internetversandhandel erzielt worden war.