Digitale Games? Nicht mehr wegzudenken!

Videospiele sind mitten in der Gesellschaft angekommen. Das hat selbst die Bundeskanzlerin mittlerweile erkannt - und auch Discounter springen auf den rollenden Zug auf.
Games sind schon längst keine Randerscheinung mehr. Während das Hobby Videospiele vor einigen Jahren von der Öffentlichkeit und den Medien noch argwöhnisch beäugt wurde, ist es heute nicht mehr wegzudenken. Das zeigt schon Kanzlerin Angela Merkel (63): Vor der Bundestagswahl eröffnete sie erstmals die Gamescom, die größte Videospielmesse der Welt, um auf Stimmenfang zu gehen. Eine vom Branchenverband Bitkom im August veröffentlichte Studie belegt zudem: 43 Prozent der Deutschen spielen zumindest gelegentlich Videospiele, was rund 30 Millionen Menschen in der Bundesrepublik entspricht. Selbst unter den 50- bis 64-Jährigen spielt heute demnach nahezu jeder Vierte (24 Prozent), während es bei den 14- bis 29-Jährigen sogar 74 Prozent sind.
Die Genres von Videospielen sind dabei ebenso vielseitig wie die Spieler selbst. Neben Sportspielen und Shootern erfreuen sich in Deutschland etwa auch Simulationen wie der "Landwirtschafts-Simulator 17" großer Beliebtheit. In Rollenspielen tauchen Gamer in epische Fantasy- und Sci-Fi-Welten ein, in Jump 'n Runs hüpfen sie mit Nintendos Kult-Klempner Mario und anderen Figuren über den Bildschirm und in Adventure-Spielen erleben sie mitreißende Geschichten und lösen knackige Rätsel. Für jeden ist etwas dabei.
Download-Games im Kommen
Besonders angesagt sind mittlerweile mobile Gaming-Plattformen wie Laptops (75 Prozent) und Smartphones (74 Prozent). Und damit gewinnt auch der digitale Vertriebsweg von Spielen deutlich an Prominenz. Wer beispielsweise demnächst auf seinem neuen iPhone 8 oder schon heute auf seinem Samsung Galaxy S8 spielen möchte, der muss mit einem einzigen Wisch nur in Apples App Store oder in Googles Play Store vorbeischauen und kann sich mit ein paar weiteren Tippern direkt die neuesten Videospiele herunterladen. Und mit Plattformen wie Steam oder dem Store im PlayStation Network klappt dies auch auf PC und Konsolen. Die Menschen müssen nicht mehr in den Laden rennen, um Gaming-Nachschub zu besorgen.
Das haben auch Discounter wie Aldi erkannt, die mittlerweile ebenfalls per Internet Videospiele verkaufen. Im Regelfall erwerben Nutzer bei solchen Angeboten einen Spiele-Code, den sie dann auf ihrer entsprechenden Plattform einlösen und im Anschluss das Game herunterladen können. Die Auswahl ist riesig, egal ob der Spieler gerade Lust auf Action wie beim kommenden Shooter "Call of Duty: WWII" hat, oder lieber eine Runde auf dem digitalen Rasen von "FIFA 18" verbringen möchte. Der Anpfiff ertönt aber natürlich nicht nur alleine im stillen Kämmerlein, sondern auf dem Online-Weg auch bei menschlichen Konkurrenten aus der ganzen Welt.
Es war nicht immer so
Vor Zeiten des allumfassenden Internets gab es für Videospiel-Fans wenige Alternativen. Entweder musste man in die Stadt spazieren und im Kaufhaus oder Spieleladen ein Exemplar eines neuen Games erstehen oder aber per Telefon oder Katalog bestellen. Zum anderen konnten sich Spieler nur miteinander messen, wenn sie entweder etwa zu zweit vor einem geteilten Bildschirm saßen oder eine sogenannte private oder öffentliche LAN-Party besuchten.
Bei letzteren werden PCs zu einem lokalen Netzwerk zusammengeschlossen und die Nutzer können Dateien austauschen und mit- oder gegeneinander spielen. Auf private LAN-Partys verzichten viele Gamer dank der Möglichkeit des Online-Spielens heutzutage, öffentliche Veranstaltungen wie die weltweit stattfindende "DreamHack", die vom 26. bis 28. Januar 2018 wieder in Leipzig gastiert, erfreuen sich aber immer noch großer Beliebtheit. Anfang 2017 vernetzten sich drei Tage lang rund 1.500 Spieler in einer Halle auf dem Messegelände Leipzig. Und vielleicht gibt es ja bei der derzeitigen Entwicklung in der Spieleindustrie auch bald die erste Senioren-LAN in einem Altenheim.