In Zukunft in der Cloud

Die Cloud dient längst nicht mehr nur der Datenspeicherung. Sie bietet auch Möglichkeiten, verschiedene Softwarelösungen und sogar Rechenleistung über einen entsprechenden Service bereitzustellen. In Zukunft werden nicht nur Unternehmen von Cloud Computing profitieren. Auch Privatnutzer können immer stärker auf diese Technologien setzen. Doch welche Vorteile ergeben sich dadurch für die Zukunft?
Was ist Cloud Computing?
Unter Cloud Computing versteht man die Bereitstellung von IT-Infrastruktur wie Speicherplatz, Rechenleistung und Softwarelösungen als Dienstleistung über das Internet. Der Unterschied zu herkömmlichen lokalen IT-Infrastrukturen ist, dass in der Regel keine zusätzliche Hardware oder Software bereitgestellt werden muss. Lediglich ein Endgerät, wie ein Computer, Smartphone oder Tablet mit Internetzugang, muss vorhanden sein.
Für Nutzer von Cloud Services bietet sich der Vorteil, dass Infrastrukturen nicht gekauft werden müssen. Stattdessen werden sie gemietet. Die Leistungen werden daher auch nicht als Produkte angeboten, sondern als Service. “Software as a Service” (SaaS) hat den Vorteil, dass Updates und neue Versionen der Software dem Nutzer automatisch zur Verfügung gestellt und nicht neu gekauft werden müssen. Meist wird dieser Service statt mit einer einmaligen, mit einer monatlichen Zahlung beglichen.
Vom Produkt zur “Software as a Service”
Die wohl meistgenutzte Software, die nicht mehr als Produkt, sondern als Service angeboten wird, ist die Microsoft Office Suite. Mit der Umstellung auf “Microsoft 365” wird nicht mehr eine Version der Software gekauft, sondern ein monatliches Abonnement gebucht. So lange, wie der Nutzer für den Service bezahlt, stehen ihm stets die aktuellsten Versionen der Office Programme zur Verfügung. Inkompatibilität verschiedener Versionen und das ständige Nachkaufen aktueller Versionen gehören damit der Vergangenheit an.
Innerhalb von Unternehmen, die eine Vielzahl an Computern und Endgeräten managen, können die Lizenzen für jedes Gerät dank der Cloud zentral verwaltet werden. Dafür steht dann ein zentraler Account zur Verfügung, der die Verbreitung und das Management der Nutzerlizenzen innerhalb des Unternehmens steuern und verwalten kann.
Auch für Endkunden ist diese Form des Lizenz-Managements von Vorteil. Drittanbieter können zum Beispiel über das CSP-Programm von Microsoft die Office Programme mit ihren eigenen Cloud Applikationen kombinieren und so einen integrierten Service für ihre Kunden anbieten. Das komplexe Lizenzmanagement für Microsoft CSP kann über eine zentrale Anwendung verwaltet werden und so eine Vereinfachung der Prozesse sowohl für den Endkunden als auch für den Anbieter ermöglichen.
Unternehmen setzen auf Cloud Computing
Eine derzeit noch weniger verbreitete Anwendung von Cloud Lösungen ist die Bereitstellung von Rechenleistung. Mit Hinblick auf die immer größer werdenden Datenmengen, die Internetnutzer tagtäglich generieren, wird aber auch dieser Service immer bedeutender. Viele Unternehmen lagern bereits jetzt Rechenleistungen in die Cloud aus. Auch hier hat es den Vorteil, dass keine große Menge an Hardware angeschafft oder vorhanden sein muss. Stattdessen wird ein Datensatz oder eine Aufgabe in die Cloud geschickt und dort auf einer Vielzahl von starken Rechnern bearbeitet.
Gerade kleinere und mittelgroße Unternehmen können von Cloud Computing Lösungen profitieren. Kostspielige Anschaffungen von Hardware sind nicht das einzige Argument, das für eine Cloud Lösung spricht. Viele Unternehmen benötigen die hohe Rechenleistung nicht ständig oder müssen es nur zu bestimmten Zeiten oder für bestimmte Aufgaben skalieren. Ein Großteil der Rechenleistung würde daher meist gar nicht verwendet werden. Zusätzlich muss vorhandene Hardware gepflegt und kontrolliert werden. Die lokale IT-Infrastruktur muss auf einem aktuellen Stand sein und die Funktionalität gerade in kritischen Momenten gewährleistet werden. Der damit verbundene Kosten-, Zeit- und Personalaufwand ist von vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen nicht zu tragen.
Cloud Computing auf allen Endgeräten
Die Auslagerung von Rechenleistung und Datenspeicherung hat noch einen tiefgreifenden Vorteil. Zum einen können die Nutzer ihren Bedarf an Rechenleistung und Speicherplatz durch die Cloud jederzeit nach Bedarf vergrößern oder verringern. Zum anderen können die Anbieter vorhandene Rechen- und Speicherleistungen je nach Anforderungen deligieren. Dadurch entsteht ein potentiell sehr nachhaltiges Ressourcenmanagement, das zum einen Hardware spart, aber auch den Energieverbrauch deutlich senken kann.
Dieses “on demand”-Prinzip für Rechen- und Speicherkapazitäten lässt sich auch auf Privatnutzer übertragen. Erste Bemühungen streben nach der Herstellung von Laptops und Smartphones, die neben der internen Rechenleistung auf Cloud Lösungen zurückgreifen. Die Herstellung solcher Endgeräte, die sich großteils auf Cloud Computing verlassen, könnte kostengünstiger und nachhaltiger sein als bisherige Ansätze. Die Aktualisierungsrate von Smartphones könnte sich durch Cloud Computing drastisch verringern, da das Update von langsamen Prozessoren oder geringer Speicherkapazität nicht mehr so stark ins Gewicht fallen würde. Dank Cloud Speicher ist dies für Daten und Fotos vieler Nutzer bereits der Fall. Integrierte Lösungen von Google und Apple laden Daten direkt in die eigene Cloud und verringern so die Belastung des internen Speichers der Geräte.
Liegt die Zukunft in der Cloud?
Skalierbare Rechenleistung, unbegrenzte Speicherkapazitäten, nachhaltiges Ressourcenmanagement und höhere Energieeffizienz sprrechen für Cloud Lösungen. Immer größere Datenmengen werden erfasst, verwendet und für immer komplexere Applikationen notwendig. Allein autonome Fahrzeuge werden in den kommenden Jahren riesige Datenmengen sammeln, die auch für die allgemeine Sicherheit zentral abgelegt, analysiert und für die entsprechenden Systeme zugänglich gemacht werden müssen.
Es spricht daher einiges dafür, dass der Trend hin zu Cloud Lösungen weitergehen wird.