Schweden streiten um tanzende Penisse

Gehören animierte Geschlechtsorgane ins Kinderfernsehen? Diese Frage wird in Schweden hitzig diskutiert. Der kontroverse Clip um tanzende Penisse und Vaginas wird unterdessen zum viralen Hit.
Der schwedische Kindersender SVT Barnkanalen hat einen neuen Weg der frühkindlichen Aufklärung ausprobiert: In dem ohrwurmverdächtigen Song "Snoppen och snippan" werden die anatomischen Unterschiede zwischen Männlein und Weiblein besungen, im dazugehörigen Zeichentrick-Clip tanzen animierte Penisse und Vaginas drollig durch die Gegend. Das ging auch im toleranten Schweden einigen Eltern zu weit, und so hagelte es auf der Facebook-Seite des Senders Beschwerden. Sie wolle nicht, dass ihre Kinder nun das Lied singen, schrieb etwa eine Userin.
Viele Schweden verteidigten den Clip dagegen als witzigen Beitrag zur Sexualerziehung, und so sammelten sich unter dem Video auf Facebook bereits über 5.000 Kommentare. Zwischendurch sah sich wiederum der Sender veranlasst, auf die eigentliche Zielgruppe der Seite zu verweisen und in der Diskussion um eine kindgerechte Sprache zu bitten. Kritik kommt übrigens nicht nur von Konservativen: Mehrere User beklagten, dass in dem Filmchen keine Transgender-Personen berücksichtigt werden.
Auf Youtube wurde der Clip zwischenzeitlich mit einer Altersbeschränkung versehen, der Sender konnte allerdings erreichen, dass er wieder uneingeschränkt freigegeben wurde. Die Kommentarfunktion wurde hier deaktiviert, über 2,3 Millionen Views zeigen dafür, dass das Video sich zum viralen Hit gemausert hat.