Sicher im Netz: So schützen Sie Ihre Kinder

Das Internet birgt für Kinder zahlreiche Möglichkeiten, aber auch Gefahren. Damit Sie Ihren Nachwuchs ohne permanente Sorge auf Entdeckungstour im Netz schicken können, gibt es einige wertvoller Tipps, mit denen Sie die digitale Welt sicherer machen können.
Sandkasten war einmal. Immer früher treiben sich Kinder stattdessen auf dem Spielplatz "Internet" herum. Doch viele Eltern überfordert die schier unübersehbare Masse an Inhalten, die der Nachwuchs mit einem simplen Tastendruck aufrufen kann. Ein komplettes Surf-Verbot ist allerdings kein Allheilmittel: Der Reiz des Verbotenen lässt die Kinder entweder heimlich am PC zuhause oder bei Freunden die Cyberwelt erkunden - im schlimmsten Fall völlig ohne Aufsicht. Wie Sie ihren Nachwuchs sinnvoll an die digitale Welt heranführen, lesen Sie hier.
Weitere hilfreiche Tipps für den Internetumgang von Kindern finden Sie in diesem Ratgeber
Kleinkinder behutsam heranführen
Für Kinder unter drei Jahren kommen elektronische Medien noch zu früh. In dieser Phase müssen sie die reale Welt erkunden und mit all ihren Sinnen erfahren können. Danach können Eltern darüber nachdenken, den Nachwuchs in sehr überschaubarem Maß mit speziell für Kleinkinder konzipierten Inhalten vertraut zu machen. Wenn dementsprechende Geräte im Haus sind, sollten dabei aber Tablets dem Laptop oder PC vorgezogen werden. Der Grund ist die intuitivere Bedienbarkeit: Dank Touchpad können so auch motorische Übungen spielend erlernt werden. Ab dem Vorschulalter kann dann zum Computer gewechselt werden. Natürlich gilt hierbei, dass das Kind stete Begleitung der Eltern dabei erfährt.
Kindersicherung fürs Netz einrichten
Wie frei Sie Ihr Kind durch das Netz surfen lassen sollten, hängt vom Alter ab. Für die Kleinen sind die meisten Inhalte tabu, gewährleisten können das etwa sogenannte "Whitelist"-Funktionen einer Jugendschutzsoftware, die nur einige Seiten aufrufbar machen. Älteren Kindern sollte aber mehr Bewegungsfreiheit in der virtuellen Welt eingeräumt werden. Hier bietet sich das "Blacklist"-Prinzip an: Nur die Inhalte werden gesperrt, die auf keinen Fall geeignet sind, wie Gewalt oder Pornografie. Beispiele hierfür sind Windows Live Family Safety oder die Kinderschutzsoftware von der Telekom.
Auch die angezeigten Ergebnisse bei Suchmaschinen können eingeschränkt werden. Google hat hierfür die SafeSearch-Sperre, mit der sie gezielte Inhalte unsichtbar machen können. Damit der Nachwuchs diesen Filter nicht heimlich ausstellt, können Änderungen per Passwort geschützt werden. Neben den technischen Hilfen sollten Eltern ein paar Grundregeln beachten.
Feste Zeiten vereinbaren
Trotz Internetflatrate sollte man nicht permanent erreichbar sein. Das gilt für Erwachsene, aber besonders für Kinder. Am besten vereinbart man daher mit seinem Kind feste Surf-Zeiten, die auch streng eingehalten werden müssen. Kinder zwischen sechs und neun Jahren sollten maximal eine Stunde pro Tag im Netz verbringen. Ab zehn bietet es sich dagegen an, dem Nachwuchs mehr Freiheiten in der Einteilung zu geben. Das kann beispielsweise mit einem festen Wochenkontingent geregelt werden, bei dem eigenständig mit der Internet-Zeit gehaushaltet werden muss. Zehn Stunden pro Woche sollten zunächst aber nicht überstiegen werden, mit zunehmendem Alter kann man das Kontingent langsam steigern.
Gefahr des Cybermobbings
Die scheinbare Anonymität des Internets macht es möglich, ohne direkte Konsequenzen seine Mitmenschen zu schikanieren. Was schon für Erwachsene eine immense psychische Belastung sein kann, ist für Kinder in vielerlei Hinsicht noch gefährlicher. Gegen die Ausgrenzung im Netz und die Beleidigungen wissen sich Jugendliche oft nicht zu helfen, wenden sich aber nur in den seltensten Fällen an ihre Eltern.
Damit man gezielt gegen etwaiges Mobbing vorgehen kann, ist es daher extrem wichtig, Vertrauen zu seinem Kind aufzubauen, auf deren Körpersprache zu achten und ihre Anliegen ernst zu nehmen. Den Mobbing kann zu starken Depressionen führen und ist alles andere als eine Lappalie. Finden die verbalen Angriffe auf sozialen Netzwerken oder bei Chat-Programmen statt, können die Personen in der Regel mit einem Eingabefeld der Seite gemeldet und blockiert werden, sodass man keine weiteren Nachrichten mehr erhalten kann. Bei besonders schweren Fällen bietet es sich zudem an, Anzeige gegen den Täter zu erstatten.