Sind LEDs endlich reif für die Welt?

Nicht nur im gewerblichen, sondern auch im privaten Raum findet LED-Licht immer häufiger Verwendung. Als Leuchtmittel der Zukunft werden LED-Lampen bezeichnet und das aus gutem Grund. Waren solche Leuchten zuvor recht teuer in der Anschaffung und stellte der Preis für viele Menschen ein Hindernis für die Nutzung dar, hat sich in den letzten Jahren in dieser Hinsicht viel getan. Wir zeigen, ob sich die Umstellung auf die LED-Technologie lohnt und erklären, welche Vor- und Nachteile solche Leuchtmittel haben.
Was ist die LED-Technologie und wie funktioniert sie?
Die Abkürzung LED steht für „Light-Emitting Diode“ – es handelt sich um ein lichtemittierendes Halbleiter-Bauelement. Fließt also Strom in die Durchlassrichtung, gibt die Diode Licht ab. Je nach Material der Halbleiter sowie der Dotierung (Zufügen von Fremdatomen zum Halbleitermaterial) hat das ausgestrahlte Licht eine andere Wellenlänge und somit eine andere Farbe. Die allererste LED wurde im Jahr 1962 entwickelt. In den ersten 30 Jahren nach der Entdeckung dieser Technologie wurden LEDs in erster Linie für Signalübertragung und für Leuchtanzeigen genutzt.
Seit 1962 hat sich die LED-Technologie weit entwickelt. So kann man inzwischen das gesamte Farbspektrum abdecken und auch unterschiedliche, angenehme Weißtöne erzeugen. Vor allem das Erschaffen von blauem und somit weißem Licht gestaltete sich lange Zeit als schwierig. Als dies endlich gelungen war, wurden die drei Entwickler im Jahr 2014 sogar mit dem Physik-Nobelpreis ausgezeichnet. In heutiger Zeit wird die LED-Technologie auch „Licht des 21. Jahrhunderts“ genannt. Doch was genau macht den Vorteil dieser kleinen Lichtquellen aus? Sind diese hohen Erwartungen an diese Technologie überhaupt gerechtfertigt?
Lange Zeit wurden LEDs nur für Leuchtreklamen eingesetzt. Inzwischen hat sich die Technik enorm weiterentwickelt und nimmt immer wieder neue Lebensbereiche für sich ein.
Vorteile von LED gegenüber Halogenleuchten und anderen Leuchtmitteln
Es gibt Vieles, das für die Nutzung der LED-Technologie spricht und an erster Stelle stehen dabei Energieeffizienz und die damit verbundene Energiebilanz. So sind LED-Lampen wahre Meister im Energiesparen. Bis zu 90 Prozent der Energie kann man gegenüber herkömmlichen Leuchten mit dem Einsatz von LEDs einsparen. Schaut man sich die gesamte Nutzungsphase an, reduziert sich der Ausstoß von CO2 nach einer Brenndauer von 10.000 Stunden gegenüber einer Lampe mit vergleichbarer Leistung um ganze 250 Kilogramm. Gegenüber einer Halogenlampe wir der Ausstoß noch immer um 90 Kilogramm reduziert. Die Vorteile der LED-Lampen liegen auf der Hand und für manch einen stellt sich nicht ohne Grund die Frage, warum man erst bis zum Verbot der Halogenlampe warten sollte.
Zu den vielen weiteren Vorteilen gegenüber herkömmlichen Lampen gehören die folgenden:
• Lebensdauer. Eine hochwertige, moderne Lampe, die mit LED-Technologie ausgestattet ist, hat eine durchschnittliche Lebensdauer von 50.000 Stunden.
• Lichtqualität: Das Licht, das LED-Lampen abgeben ist frei von Flackern und lässt sich auch stufenlos dimmen. Die Helligkeit, Intensität des Lichtes und die Farbwiedergabe sind bei hochwertigen Lampen einwandfrei.
• Flexibel und robust: Lampen mit LED-Technologie sind nicht empfindlich gegenüber Erschütterungen und können somit vielseitig eingesetzt werden. Zudem sind sie was die Form und Farbe angeht, sehr flexibel und ermöglichen das Umsetzen innovativer und intelligenter Beleuchtungskonzepte.
• Wärmeabgabe: Sind Glüh- und Halogenleuchten eine längere Zeit in Betrieb, erhitzen sie sich zum Teil sehr stark. So gibt es bei Berührungen immer eine Gefahr des Verbrennens. Dies ist bei LED-Lampen nicht der Fall.
• UV-Strahlung: LEDs strahlen kein UV-Licht ab und können daher auch an Orten eingesetzt werden, an denen sich lichtempfindliche Objekte befinden.
• Wiederverwertung: LED-Lampen gehören im Gegensatz zu Halogenlampen nicht in den Hausmüll. Sachgemäß entsorgt können 90 Prozent der Bestandteile wiederverwendet werden. Das schont Umwelt und Ressourcen. LED-Lampen können an Wertstoffhöfen und immer häufiger auch bei Händlern abgegeben werden.
Nachteile der LED-Technik
Auch den einen oder anderen Nachteil gibt es in puncto LED-Lampen. So muss der Verbraucher für hochwertige LED-Leuchten im Vergleich zu Halogenlampen weitaus tiefer in die Tasche greifen. Wer sich gegen hohe Qualität entscheidet, macht Abstriche bei der Lichtstärke bzw. bei der Lebensdauer. Trotz der höheren Kaufkosten lohnt sich die Anschaffung guter LED-Lampen bereits nach kurzer Zeit und die anfängliche Investition zahlt sich langfristig in jedem Fall aus. Zudem ist davon auszugehen, dass sich im Laufe der Zeit durch die Optimierung der Erstellung auch die Anschaffungskosten verringern werden.
OLED – Die nächste Stufe der LED-Technik
Der neueste Schrei in der Beleuchtungstechnologie sind sogenannte OLEDs, organische Leuchtdioden. Hierbei handelt es sich nicht um Punktlichtquellen, sondern um Flächenlichtquellen. Zur Lichterzeugung werden hier organische Halbleiter genutzt. Mit dieser Technologie entstehen Leuchten, die einen noch geringeren Stromverbrauch als LEDs haben und sich noch fließender dimmen lassen. Im Bereich der OLED-Technologie gibt es noch viel zu entdecken und zu verbessern, aber es ist absehbar, dass sich die Entwicklung der Lichtquellen immer mehr in diese Richtung bewegen wird.
Der Countdown läuft – Die Zeit der Halogenlampen ist fast vorbei
Was man auch immer von LED-Lampen halten mag, die Zeit der Alternativen ist fast abgelaufen. Seit dem 1. September 2016 ist eine Regelung des EU-Parlamentes in Kraft getreten, nach der keine Hochvolt-Halogenlampen mehr produziert werden dürfen. Im Jahr 2018 wird es sogar so weit sein, dass eine Pflicht besteht, Halogenlampen gegen LEDs auszutauschen – und zwar sowohl im privaten als auch im gewerblichen Sektor. So wird diese Lichttechnologie die bisherigen Leuchtmittel in absehbarer Zeit ersetzen.