Sparen im Internet - Gutscheine boomen

Die Deutschen sind Spar-Europameister - auch im Internet. Über neun Millionen Menschen nutzen in Deutschland Online-Rabattgutscheine. Wer einige Tipps berücksichtigt und die Fallstricke kennt, kann mit Hilfe dieser Codes echte Schnäppchen machen.
Im Sparen sind die Deutschen Europameister; viele Bundesbürger legen Geld für schlechte Zeiten zurück. Aber auch wenn es um Schnäppchen geht, schlägt das Herz der meisten Deutschen höher. Vor allem junge Menschen haben in den vergangenen Jahren dazu beigetragen, dass der Markt an Online-Rabattgutscheinen kontinuierlich ansteigt.
Worauf müssen Sie beim Online-Shopping achten? Auf MyVideo gibt ein Experte Tipps.
Wer will am meisten sparen?
Allein im Jahr 2012 haben über neun Millionen Verbraucher die digitalen Rabattgutscheine der diversen Gutscheinportale in Anspruch genommen, um beim Shoppen Geld zu sparen. Das hat eine Umfrage des Hightech-Verbandes BITKOM ergeben. Und gerade bei den kaufkräftigen 14- bis 29-Jährigen sind die Gutscheine besonders populär. Fast jeder Dritte unter 30 hat schon mal solche Schnäppchen-Codes genutzt.
Eine Studie des Gutscheinportals Sparheld.de fördert noch mehr Überraschendes zutage: Nicht die Schwaben, denen ja gerne Sparsamkeit bis hin zum Geiz nachgesagt wird, suchen vornehmlich nach Gutscheincodes im Internet - es sind die Berliner, dicht gefolgt von Hamburgern und Bremern. Im Mittelfeld mit jeweils ca. 5 Prozent liegt ein Großteil der verbleibenden 13 Bundesländer, darunter auch Baden-Württemberg. Schlusslicht im Rabatt-Ranking bilden Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.
Das Prinzip der zahlreichen Gutschein-Portale ist immer sehr ähnlich: Sie bieten über ihre Plattform zeitlich befristete Gutscheine, die Produkte oder Dienstleistungen vergünstigen. Die Rabattgutscheine sind entweder kostenlos oder auch nicht; das hängt vom jeweiligen Anbieter und dem Produkt ab.
Was muss der Konsument beachten?
Preisvergleich: Kostet der Gutscheincode etwas und ist das Produkt dadurch nur minimal günstiger, könnte es am Schluss sogar teurer sein als zuvor. Preisvergleich ist also auch bei Rabatt-Codes extrem wichtig.
Gutscheinverfügbarkeit: Häufig ist es leider der Fall, dass Anbieter mehr Rabattgutscheine online anbieten als eigentlich zur Verfügung stehen und folglich nicht alle bedienen können. Gerade bei Dienstleistungen sollten Verbraucher kritisch prüfen, ob die Zahl der verkauften Gutscheine zu hoch erscheint.
Augen auf bei den Konditionen
Fristen und Gültigkeit: Die meisten Gutscheinangebote sind zeitlich begrenzt und nach Ablauf der Frist ungültig bzw. inaktiv. Viele Angebote gelten auch nur an bestimmten Tagen oder Tageszeiten. Verbraucher sollten also vorab klären, ob der Gutschein überhaupt für das bevorzugte Angebot in Frage kommt. So lassen sich zum Beispiel Sommerkollektions-Rabatte nicht auf die aktuelle Herbstmode anrechnen - der Käufer muss also den vollen Preis zahlen.
Konditionen & Umtauschrecht: Jeder Gutschein ist mit entsprechenden Konditionen verbunden, beispielsweise Mindestbestellwerte oder die Einschränkung, dass nur Neukunden in den Genuss des Rabatts kommen. Wer hier nicht aufpasst, schaut in die Röhre. Aber: Trotz eingelöstem Rabattcode handelt es sich beim Online-Kauf via Couponing immer noch um einen Kaufvertrag. Der Käufer hat also weiterhin ein zweiwöchiges Widerrufsrecht und kann sein Geld zurückverlangen.
Wer sich so gewappnet auf eine der vielen Gutschein-Plattformen begibt und auch noch die teils stark schwankenden Versandkosten im Auge behält, kann so also auch jenseits von Ebay und Co. noch echte Schnäppchen im Internet machen.