Tools: So optimierst Du Deinen PC
Wir stellen mehrere Programme vor, mit denen Du überprüfen kannst, ob Dein Computer stabil läuft. Viele davon bieten Optimierungsmöglichkeiten und sind zudem kostenlos.
Bei Computern ist es ähnlich wie mit Autos: Damit sie möglichst lange tadellos funktionieren, ist eine regelmäßige Überprüfung und Wartung hilfreich. Beim fahrbaren Untersatz kann eine professionell durchgeführte Wartung bekanntlich schnell teuer werden oder viel Zeit kosten. Zum Glück ist das beim PC deutlich günstiger und oft auch einfacher – jedenfalls mit den richtigen Hilfsmitteln. Wir stellen eine Reihe von praktischen Diagnose- und Optimierungs-Tools vor. Diese sind – bis auf eine Ausnahme – komplett kostenlos verfügbar und erledigen einen Großteil der Arbeit.
-
1. AIDA64 Extreme – das Schweizer Taschenmesser unter den Diagnose-Tools
Dieses Programm ist die große Ausnahme in dieser Liste. Denn es ist leider nicht kostenlos erhältlich. Dafür ist es ein besonders vielseitigstes Tool – also eine Art Schweizer Taschenmesser – das gleich mehrere Lösungen der Konkurrenz vollwertig ersetzen kann.
Zunächst einmal ist AIDA64 Extreme in der Lage, ein vollwertiges Bild über den allgemeinen Zustand Deines Computers zu liefern. Dazu greift die Diagnose-Software auf Hunderte von Sensoren des PCs zu. Über eine modifizierbare Oberfläche erhalten Nutzer so einen aktuellen und kompakten Überblick über die einzelnen Komponenten des Computers und deren Zustand. -
Außerdem dient AIDA64 Extreme für mehrere PC-Komponenten als leistungsfähige Benchmark-Software und ist auch in der Lage, einen Stresstest für Dein gesamtes System durchzuführen. Zudem kann das Programm Hardwareprobleme aufspüren oder die installierte Software überprüfen. Kein Wunder, dass die Entwickler für das Tool rund 60 US-Dollar verlangen. Das ist nicht billig, angesichts des großen Funktionsumfangs aber gerechtfertigt und für viele Nutzer eine lohnenswerte Investition.
-
2. Microsoft PC Manager – einfache PC-Beschleunigung für Einsteiger
Der Microsoft PC Manager bietet zwar nicht annähernd so viele Möglichkeiten wie AIDA64 Extreme. Allerdings kannst Du mit einigen Features Deinen PC optimieren und vor allem dessen Geschwindigkeit erhöhen. So lässt sich das Hochfahren des Computers durch Anpassungen bei den automatisch ausgeführten Programmen beschleunigen. Zudem kannst Du durch eine Speicherbereinigung die Effizienz und das Tempo Deines Systems verbessern – vor allem im Zusammenspiel mit schnellen SSDs. Auch bei der Verwaltung von sehr großen Dateien hilft die Software. -
Die App lässt sich bequem aus dem Microsoft Store herunterladen. Sie ist zudem einsteigerfreundlich und punktet mit einer übersichtlich aufgebauten und intuitiv verwendbaren Benutzeroberfläche. Das macht den Microsoft PC Manager zu einem passablen Basis-Tool. Allerdings geht dieses bei Optimierungen oft nicht besonders gründlich vor. Etwas frustrierend ist zudem die Tatsache, dass die Software zwar einige Probleme aufspüren, diese aber nicht immer selbst beheben kann.
-
3. CrystalDiskInfo – den Zustand der Datenspeicher immer im Blick behalten
Auf Speichermedien sind die gesamten Daten Deines Computers gesammelt. Ein Defekt kann schwerwiegende Folgen haben. Du musst nämlich nicht nur ein neues Speichermedium kaufen. Auch wichtige Daten können verloren sein – wenn Du nicht über ein möglichst aktuelles Backup verfügst. Deswegen empfiehlt es sich, über den Zustand von wichtigen Datenspeichern immer informiert zu sein. -
Genau das leistet CrystalDiskInfo. Das praktische Diagnoseprogramm liefert nicht nur Daten zu HDDs und SSDs. Auch über SD-Karten oder USB-Sticks bist Du mit der Software stets bestens informiert. Der Informationsumfang lässt dabei nichts zu wünschen übrig. So erfährst Du etwa, wie lange die Speichermedien bereits laufen, wie oft diese gestartet und welche Datenmengen auf sie geschrieben wurden. Besonders hilfreich ist die Bewertung, die CrystalDiskInfo bezüglich des Zustands des jeweiligen Datenträgers angibt. Dabei erkennst Du dank eines – in Prozent angegebenen – Gesundheitsstatus auf einen Blick, wie es um das Speichermedium steht. Dadurch kannst Du es auch vor einem sich abzeichnenden Defekt rechtzeitig auswechseln und einen Ausfall zu kritischen Zeiten vermeiden.
-
4. WizTree – Übersicht der gespeicherten Daten
SSDs und HDDs können immer mehr Daten speichern. Da geht schnell der Überblick verloren. Das ist besonders ärgerlich, wenn der Speicherplatz knapp wird. Denn dann gilt es – möglichst überflüssige oder veraltete – Daten zu finden, die Du löschen kannst. Hier kann WizTree helfen.
Das Tool untersucht SSD- sowie HDD-Festplatten und liefert ein aussagekräftiges Bild aller darauf gespeicherten Dateien. Dazu verdeutlicht WizTree, wie viel Platz die jeweiligen Ordner und Programme einnehmen. Damit Du Platzfresser auf den ersten Blick erkennst, hebt die Software diese hervor. Du solltest ein Hilfsmittel wie WizTree am besten nicht erst verwenden, wenn der Platz schon sehr knapp ist. Denn ein Mindestmaß an Speicherplatz erhöht bei SSDs Effizienz, Geschwindigkeit und Lebensdauer gleichermaßen. Bestimmt schlummern auch auf Deinen Festplatten Dateien, die Du nicht (mehr) benötigst. -
5. Windows-Speicherdiagnose – zur grundlegenden Überprüfung des Arbeitsspeichers
CrystalDiskInfo untersucht viele Speicherarten, eine jedoch nicht: nämlich den Arbeitsspeicher (RAM) Deines Computers. Dessen Zustand kann aber einen erheblichen Einfluss darauf haben, ob Dein PC verlässlich und effizient läuft. Im schlimmsten Fall drohen sogar Datenverluste. Deswegen offeriert Microsoft sowohl für Windows 10 als auch für Windows 11 mit Windows-Speicherdiagnose ein Hilfsmittel, das den Zustand der verbauten RAM-Riegel überprüft.
Windows-Speicherdiagnose ist ein integraler Bestandteil von aktuellen Windows-Versionen, sodass sich eine Installation erübrigt. Deswegen genügt es, über das Eingabefeld im Startmenü nach „Speicherdiagnose“ zu suchen und den Eintrag „Windows-Speicherdiagnose“ zu wählen. Zur Durchführung des Tests ist allerdings ein Neustart Deines Computers erforderlich. -
Beim Reboot erscheint zunächst nur ein Bluescreen? Keine Angst, das ist normal. Starte nach dem Abschluss des Tests Deinen Computer neu. Nun sollte Dir das Tool in einem Fenster die Ergebnisse der Speicherdiagnose anzeigen. Alternativ kannst Du die Resultate abrufen, indem Du Dich über „Windows-Protokolle“ und „System“ zu „Speicherdiagnose-Ergebnisse“ durchklickst.
-
6. MemTest86 – genauere und mobile Überprüfung des Arbeitsspeichers
Neben dem grundlegenden Test, die die Windows-Speicherdiagnose ermöglicht, gibt es auch Tools für eine genauere Überprüfung. Dabei ist das Programm MemTest86 ein beliebter Klassiker. Auch wenn die Software bereits älter ist, funktioniert sie nicht nur auf klassischen BIOS-Systemen, sondern auch mit hochmodernen UEFI-Computern. Praktisch: MemTest86 zeigt nicht nur an, ob der verbaute RAM den Test bestanden hat. Du erhältst auch einen detaillierten Diagnosebericht. Dabei geht das Tool sehr gründlich vor. Zudem eignet sich das Programm für den mobilen Einsatz. Dafür genügt es, die Software auf einem USB-Stick zu speichern und diesen an den zu untersuchenden Computer anzuschließen. -
7. AMD Ryzen Master und Intel XTU – Diagnose- und Performance-Tool für CPUs
Moderne PCs laufen entweder mit einem Hauptprozessor von AMD oder Intel. Je nachdem, was für eine CPU in Deinem Computer eingebaut ist, solltest Du Dich für die Programme AMD Ryzen Master oder Intel XTU entscheiden. Beide leisten praktisch das Gleiche und bedienen sich eines Umwegs. Denn es ist eigentlich kaum möglich, den Gesundheitszustand eines Hauptprozessors direkt zu prüfen.
Deshalb unterziehen die Programme von AMD und Intel dem Hauptprozessor Stabilitäts- bzw. Stresstests. Dabei untersuchen Sie, wie die CPU reagiert, wenn sie an ihre Grenzen gelangt. Die Reaktionen ermöglichen dann Rückschlüsse auf den Zustand des Prozessors. Drosselt die CPU schon bei moderaten Ansprüchen deutlich die Geschwindigkeit oder erwärmt diese sich stark, liegt wahrscheinlich ein Problem vor. Passiert das nicht, dürfte es hingegen keine größeren Schwierigkeiten mit dem Prozessor geben. -
AMD Ryzen Master und Intel XTU erfassen bei Prozessoren bzw. Prozessorkernen insbesondere Spannungen, Taktfrequenzen und Temperaturen. Intel XTU kann zudem vor einem zu großen Stromhunger warnen. Mit beiden Programmen lässt sich übrigens auch die Taktfrequenz und damit die Leistung der Prozessoren modifizieren. Somit handelt es sich nicht nur um Diagnose-, sondern auch um Performance-Tools. Du kannst mit einer CPU-Übertaktung die Leistung oder mit einer Untertaktung Deines Prozessors dessen Lebensdauer erhöhen. Hierzu solltest Du aber über entsprechende Expertenkenntnisse verfügen. Interessierst Du Dich primär für eine Überwachung der CPU-Temperatur, kann das kompakte Tool CoreTemp eine Alternative sein.
-
8. MSI Afterburner – Diagnose- und Performance-Tool für GPUs
Der MSI Afterburner ist ein Pendant zu AMD Ryzen Master und Intel XTU. Was diese Programme bei CPUs ermöglichen, leistet dieses Tool für GPUs. Dementsprechend liefert die Software wichtige Informationen bezüglich Temperaturen, Taktfrequenzen, Spannungen und Lüftergeschwindigkeiten. Abnormale Werte in diesen Bereichen können wiederum auf Defekte und Probleme hindeuten. Wie die Programme von AMD und Intel lässt sich mit dem MSI Afterburner auch die Leistung der Hardware verändern. Ist die GPU der Flaschenhals Deines Systems, kannst Du deren Performance durch Übertaktung erhöhen. Es ist zudem möglich, durch eine Untertaktung Lautstärke, Temperatur und damit häufig die Lebensdauer der Grafikkarte zu steigern. Auch hier solltest Du über das nötige Wissen verfügen, bevor Du Änderungen vornimmst. -
9. HWInfo – immer bestens über die Hardware informiert
Du möchtest umfassende Informationen über die Leistung der in Deinem PC verbauten Hardware? Dann ist HWInfo das perfekte Hilfsmittel. Denn die Software kann auf so gut wie jeden Sensor Deines Computers zugreifen. Das reicht von der CPU-Spannung und den Taktraten der einzelnen Kerne über die GPU-Speicher-Geschwindigkeit bis zur aktuellen Motherboard-Temperatur. Für viele Nutzer dürfte die Informationsflut, die HWInfo bietet, jedoch zu viel des Guten sein. Denn wie der Name verspricht, liefert das Tool zu praktisch jeder verbauten Hardware-Komponente Informationen. Da können schnell die wirklich wichtigen Daten in den Hintergrund rücken. Deswegen empfiehlt sich für Nutzer, die kein ganz so großes Informationsbedürfnis haben, die App HWMonitor als Alternative.