Reinigung, Pflege, Lagerung: So bleibt Leder lange schön

Leder ist eines der vielseitigsten und langlebigsten Materialien überhaupt - egal ob als Tasche, Schuhe oder Jacke. Doch gerade, weil es ein Naturprodukt ist, braucht Leder regelmäßige Pflege, um über Jahre hinweg geschmeidig und ansehnlich zu bleiben. Mit der richtigen Reinigung, Pflege und Lagerung lassen sich viele Lederstücke tatsächlich ein Leben lang nutzen.
Entscheidend ist schon beim Kauf der Blick auf das Material: Hochwertiges Vollleder und sogenanntes Top-Grain-Leder sind deutlich robuster als günstigere Varianten wie Split- oder Bonded-Leder. Auch die Art der Gerbung spielt eine Rolle. Während chromgegerbtes Leder relativ unempfindlich gegenüber Wasser und Schmutz ist, nimmt vegetabil gegerbtes Leder Feuchtigkeit leichter auf und reagiert empfindlicher auf Flecken. Entsprechend sollte man sich bei der Wahl der Pflegemittel und -methoden nach der jeweiligen Lederart richten.
Babywipes zum Reinigen?
Bei der Reinigung von Lederprodukten greifen viele instinktiv zu Hausmitteln - und tatsächlich gibt es auch einige ungewöhnliche Helfer aus dem Haushalt. Im "Guardian" rät ein Lederexperte, leichte Verschmutzungen einfach mit einem Babywipe abzuwischen. Die Tücher sind weich und handlich und entfernen oberflächlichen Dreck ohne viel Aufwand. Wichtig: Es müssen unparfümierte, möglichst milde Tücher sein.
Doch nicht alle Fachleute sind überzeugt: Manche Lederexperten warnen davor, dass Babywipes oft alkalische Substanzen oder rückfettende Inhaltsstoffe enthalten, die Leder langfristig schaden könnten. Wer auf Nummer sicher gehen will, greift daher lieber zur klassischen Sattelseife, die Schmutz sanft entfernt und den pH-Wert des Leders respektiert.
Pflegen, pflegen, pflegen - aber nicht zu viel
Nach der Reinigung ist die richtige Pflege entscheidend, um das Leder geschmeidig zu halten. Dabei lautet die Grundregel: erst cremen, dann eventuell polieren. Pflegende Ledercremes spenden Feuchtigkeit und verhindern, dass das Material mit der Zeit spröde wird. Harte Polituren hingegen können die Oberfläche versiegeln und im schlimmsten Fall Risse fördern. Besonders bewährt haben sich Produkte auf Bienenwachsbasis, die nicht nur pflegen, sondern auch eine natürliche Schutzschicht bilden. Experten raten, Lederstücke etwa alle vier bis sechs Wochen sparsam zu behandeln. Zu viel Pflege kann dem Leder genauso schaden wie zu wenig.
Zusätzlichen Schutz bieten Imprägniersprays, die mithilfe von Nanotechnologie das Leder wasserfest und schmutzabweisend machen. Gerade bei Schuhen oder Taschen, die viel im Alltag zum Einsatz kommen, ist dieser unsichtbare Schutzfilm ein wertvoller Helfer.
Leder richtig lagern
Mindestens ebenso wichtig wie die Reinigung und Pflege ist die richtige Lagerung. Leder mag es trocken, luftig und dunkel. Taschen und Schuhe gehören in Staubbeutel aus Baumwolle oder in atmungsaktive Kartons, keinesfalls in luftdichte Kunststoffhüllen. Jacken sollten auf breiten, stabilen Kleiderbügeln hängen und regelmäßig ausgelüftet werden. Schuhspanner aus Zedernholz helfen zudem, die Form zu bewahren und Feuchtigkeit aus dem Leder zu ziehen.