Eu will neue Regeln für krummes Gemüse
Um der Lebensmittelverschwendung vorzubeugen, fordert die EU-Kommission nun neue Regeln für den Umgang mit „hässlichem“ Gemüse. Auch bei Honig, Marmelade, Nüssen und ähnlichen Nahrungsmitteln soll sich künftig etwas ändern.
Gemüse wie dieses landet wegen der Optik üblicherweise nicht im Supermarkt, sondern direkt in der Mülltonne – und das, obwohl es eigentlich genießbar ist. Gegen diese Verschwendung hat die EU-Kommission nun eine neue Regelung vorgeschlagen.
Lebensmittel, die optisch nicht der Norm entsprechen und gewisse äußerliche Mängel aufweisen, sollen demnach künftig direkt vor Ort beim Bauern verkauft werden dürfen. Das bedeutet kürzere Lieferwege und dadurch auch ein geringerer Preis für die Verbraucher.
Dadurch könnte verhindert werden, dass Tonnen von Lebensmitteln im Abfall landen, nur, weil sie optische Mängel aufweisen.
Weitergehend fordert die EU, dass bei Produkten wie Nüssen oder Trockenfrüchten künftig alle Herkunftsländer auf der Verpackung angegeben werden müssen. Das soll für mehr Transparenz für den Verbraucher sorgen.
Das gilt auch für Honig, bei dem teure Ware häufig mit günstigem Honig aus anderen Ländern vermischt wird. Durch die neue Regelung würde deutlich erkennbar sein, ob es sich beispielweise um reinen Honig aus Deutschland handelt, oder ob günstigerer Honig aus anderen Ländern dazu gemischt wurde.
Bei Fruchtsäften soll zudem erlaubt werden, den Hinweis „ohne zusätzlichen Zucker“ auf die Verpackung zu schreiben, da zusätzlicher Zucker in diesen Säften ohnehin nicht erlaubt ist.
Eine weitere Änderung betrifft Konfitüre. Bei dieser soll der Fruchtgehalt pro Kilogramm um 100 Gramm ansteigen, wodurch der Verbraucher mehr Frucht und weniger Zucker erhält. Rechtlich gesehen dürfen bisher außerdem nur Konfitüren aus Zitrusfrüchten als Marmelade betitelt werden – auch das soll sich ändern und der Begriff künftig für alle Erzeugnisse dieser Art gelten.
In den kommenden Monaten werden das Parlament und die EU-Staaten über diese Vorschläge abstimmen und damit möglicherweise ein wichtiges Zeichen gegen die Lebensmittelverschwendung setzen.
