Amazon: Wissenswertes über den Online-Versandriesen
1994 entstand die Idee, 1995 gründete der Programmierer Jeff Bezos (im Bild) dann den Online-Buchhandel Amazon.com, der seitdem um viele zusätzliche Produkte sowie Eigenmarken erweitert wurde. Wir stellen Ihnen den nach eigenen Angaben größten Online-Versandhändler der Welt vor.
Zunächst begannen im Juli 1995 rund 300 Freunde und Bekannte von Jeff Bezos, den Online-Buchhandel zu testen. Im Oktober desselben Jahres wurde die Plattform schließlich auch für die breite Öffentlichkeit zugänglich und bereits im Jahr 1996 setzte Amazon.com rund 15,7 Millionen US-Dollar um.
Nachdem der Umsatz 1997 auf 147,8 Millionen US-Dollar stieg, expandierte Amazon im April 1998 unter anderem auch nach Deutschland und übernahm den bisher in Deutschland führenden Internetversand-Buchhändler ABC-Bücherdienst GmbH.
Als die Aktienwerte des Konzerns um die Jahrtausendwende herum deutlich sanken, musste Bezos rund 1.300 Mitarbeiter entlassen. Um aus dem Tief herauszukommen, entschloss er sich, Amazon als Verkaufsplattform für andere Online-Händler zu öffnen.
Mittlerweile bedient Amazon Kunden auf allen Kontinenten. Doch das Unternehmen gerät auch immer wieder in Kritik. Nicht nur die durch den Online-Handel verursachte CO2-Belastung, das Aussterben der "kleinen Lädchen" und der Umgang von Amazon mit den Handelspartnern stört die Kritiker, großes Thema ist auch die Bezahlung der Mitarbeiter.
Immer wieder protestieren Mitarbeiter für bessere Löhne. In Tschechien erhielten Amazon-Mitarbeiter 2014 110 Kronen, was circa 4,26 Euro entspricht. In Deutschland gaben Versandmitarbeiter 2019 an, knapp 2.000 Euro Brutto zu verdienen. Amazon selbst gibt an, das durchschnittliche Gehalt nach zwei Jahren Betriebszugehörigkeit liege bei rund 2.500 Euro.
Für Amazon ist Deutschland der wichtigste Auslandsmarkt. 2018 bescherten die Deutschen Amazon rund 19,9 Milliarden Dollar Umsatz und machten somit 8,5 Prozent des Gesamtumsatzes des Unternehmens.
In Graben (Bayern) gibt es sogar eine Amazonstraße. Hier liegt eines der elf Logistikzentren Deutschlands. Außerdem gibt es deutschlandweit mehrere Verteilzentren sowie Forschungs- und Entwicklungszentren. Die Amazon Deutschland Zentrale befindet sich seit 2010 in München-Schwabing.
Über verschiedenste Bestellungen hinaus bietet Amazon heute auch viele Online-Dienste an. Neben dem sprachgesteuerten Analyse-Tool Alexa auch die Videothek Amazon Video, die Filmdatenbank IMDb und den Hörbuch-Anbieter Audible. Mit Amazon Pay können Amazon-Kunden auch bei anderen Onlineshops über ihr Amazon-Konto bezahlen, ohne dem anderen Händler ihre Daten offenzulegen.
Seit August 2014 hat sich der Mindestbestellwert für eine versandkostenfreie Lieferung von 20 auf 29 Euro erhöht. Seitdem steigt Amazon selbst immer mehr in das Liefergeschäft ein. Seit 2015 betreibt Amazon auch in Deutschland einen eigenen Lieferdienst und seit 2017 stellt Amazon sogenannte "Amazon Locker" (im Bild) auf, Paketautomaten, an denen Kunden ihre bestellte Ware abholen können. Im August 2016 präsentierte der Konzern mit "Amazon One" sein erstes Frachtflugzeug.
