AIBA-Krise: DBV-Vize Morales tritt zurück

Bösels WM-Kampf gegen Dunn live im Ersten
Kassel (SID) - Die Krise des Box-Weltverbandes AIBA und dessen Suspendierung von den Olympischen Sommerspielen 2020 in Tokio hat nun auch erste personelle Konsequenzen für das deutsche Boxen. Raiko Morales, Vizepräsident des Deutschen Boxsport-Verbandes (DBV) mit Sitz in Kassel, trat mit sofortiger Wirkung von seinem Amt zurück.
"Die Haltung des DBV-Präsidenten Herrn Kyas zu den Ereignissen in der AIBA" seien "maßgebend für den Rücktritt", hieß es in einer Erklärung von Morales. Er habe festgestellt, "dass es mit dem aktuellen Präsidenten keine vorwärts gerichtete und transparente Arbeit im Sinne des Boxsports geben kann", so Morales.
Ende Juni hatte das Internationale Olympische Komitee (IOC) die AIBA nach jahrzehntelanger Zusammenarbeit wegen einer Reihe von Skandalen suspendiert und angekündigt, das olympische Turnier in Tokio in Eigenregie auszurichten. Kyas, langjähriges Mitglied der AIBA-Exekutive, hatte in dem monatelangen Streit das IOC attackiert und die Politik der AIBA unterstützt.
Der DBV und sein Präsident Kyas reagierten prompt und erklärten, dass eine Suspendierung von Morales bereits am 18. Juli im Vorstand des Verbandes beschlossen worden sei. Das "Vertrauensverhältnis zu Herrn Morales" sei "nachhaltig zerrüttet".
Im Streit mit Morales stellte sich die DBV-Spitze hinter seine Führungskräfte. "Insbesondere die gegen den Präsidenten Jürgen Kyas und den Vizepräsidenten Erich Dreke gerichteten Vorwürfe sind völlig haltlos und entbehren jeglicher objektiven Grundlage", hieß es.