Das SID-Kalenderblatt am 10. Oktober: Eddie Futch stirbt im Alter von 90 Jahren

Das SID-Kalenderblatt am 10. Oktober: Eddie Futch stirbt im Alter von 90 Jahren
Eddie Futch zählt bis heute zu den besten Trainern aller Zeiten.
Köln (SID) - Eddie Futch kannte sie alle: Joe Louis, Joe Frazier, Michael Spinks oder Larry Holmes sind dabei nur einige Namen. Denn viele große Boxer arbeiteten mit dem legendären Trainer zusammen. Futch formte sie teils zu Weltmeistern und verhalf ihnen zu Weltkarrieren. In seiner rund 50-jährigen Tätigkeit als Boxcoach trainierte der Sohn eines Farmpächters nicht weniger als 22 verschiedene Box-Weltmeister und zählt bis heute zu den besten Trainern aller Zeiten.
Besondere Aufmerksamkeit erlangte Futch mit dem wohl härtesten und brutalsten Kampf aller Zeiten. Am 1. Oktober 1975 trat sein Schützling Frazier, den er seit einigen Jahren betreute, gegen Box-Legende Muhammad Ali zum sogenannten Thrilla in Manila an. Futch warf aus Sorge um Fraizers gesundheitlichen Zustand nach der 14. Runde das Handtuch und ließ so den Kampf stoppen, denn Frazier sei dem Tod näher als dem WM-Sieg gewesen. In der Folge wurde der 1911 in Mississippi geborene Futch mehrmals zum Trainer des Jahres ausgezeichnet und 1994 schließlich in die International Boxing Hall of Fame in Los Angeles aufgenommen.
Futch war auch selbst als Boxer erfolgreich und wurde 1932 US-Meister im Leichtgewicht der Amateure. Der Schritt zu den Profis war ihm aus gesundheitlichen Gründen jedoch nicht vergönnt.
Doch egal ob als aktiver Kämpfer oder Trainer, der Boxsport half dem jungen Futch in einer von Diskriminierung geprägten Welt Fuß zu fassen. "Der Boxsport hat mir den Weg aus dem Ghetto gewiesen. Ihm verdanke ich mein wundervolles Leben", sagte Futch anlässlich seiner Feier zum 90. Geburtstag im August 2001. Nur zwei Monate später, am 10. Oktober, verstarb Futch an Herzversagen in Las Vegas.