Das SID-Kalenderblatt am 11. Dezember: Alis letzter Kampf

Das SID-Kalenderblatt am 11. Dezember: Alis letzter Kampf
Köln (SID) - Der Größte war alt geworden und krank. Muhammad Ali, das war nicht zu übersehen, litt unter "den vielen Schlägen", die er in seinem Boxerleben kassiert hatte. Er wusste um die Hirnschäden, immerhin hatte sie sein Arzt Ferdie Pacheco selbst diagnostiziert. Doch Ali konnte nicht anders, ihn zog es wieder in den Ring, er wollte sich selbst etwas beweisen, wieder Weltmeister werden.
Nach zehn Runden an diesem 11. Dezember 1981 auf den Bahamas war sein letzter Kampf vorbei, verloren nach Punkten gegen Trevor Berbick, einen Boxer, der Jahre zuvor so weit unter Alis Niveau gewesen wäre, dass der Champion für ihn nicht einmal einen abfälligen Spruch übrig gehabt hätte. Nach der Niederlage musste Ali eingestehen: "Ich fühle mich jetzt wirklich wie 40."
Das "Drama in Bahama" sollte sein Comeback sein, 14 Monate nach der furchtbaren Vorstellung gegen Larry Holmes. Ali behauptete, fit zu sein, doch in den USA bekam der Kampf keine Lizenz, so reifte in der Karibik Alis Einsicht: "Vater Zeit hat mich eingeholt. Es ist vorbei. Ich muss den Tatsachen ins Auge sehen." Wenige Jahre später schockte die Diagnose Parkinson Alis Fans.
Das Denkmal dieses Jahrhundertboxers hielt den Schlägen stand. Ali kämpfte auch nach seiner Karriere für Menschenrechte, versteckte weder sich noch seine Krankheit und triumphierte vor den Augen der Weltöffentlichkeit, als er 1996 zitternd und doch würdevoll das Olympische Feuer der Spiele in Atlanta entzündete.
Trevor Berbick ereilte ein anderes Schicksal: Der gebürtige Jamaikaner wanderte ins Gefängnis, wurde aus den USA ausgewiesen und 2006 in seiner Heimat ermordet. Ali starb am 3. Juni 2016. Millionen betrauerten seinen Tod. Er ist für immer der Größte geblieben.