Das SID-Kalenderblatt am 5. November: Foreman wird ältester Schwergewichts-Champion

Das SID-Kalenderblatt am 5. November: Foreman wird ältester Schwergewichts-Champion
Am 5. November 1994 schrieb George Foreman Geschichte.
Frankfurt am Main (SID) - Den historischen Erfolg genoss George Foreman in aller Stille. Über 15.000 Fans in Las Vegas tobten, Menschen stürmten in den Ring, nachdem der in die Jahre gekommene Boxstar seinen jungen Kontrahenten Michael Moorer auf den Boden geschickt hatte. Doch der glatzköpfige Koloss blieb vollkommen ruhig, kniete sich in die Ringecke und betete inmitten des Trubels minutenlang zu Gott.
Dieser 5. November 1994 war einer der ganz besonderen Tage in Foremans langer und erfolgreicher Karriere. Im Alter von 45 Jahren sicherte sich der US-Amerikaner ein zweites Mal den WM-Titel im Schwergewicht - als ältester Boxer in der Geschichte, 20 Jahre nach der bitteren und überraschenden Niederlage als favorisierter Weltmeister gegen Muhammad Ali beim "Rumble in the Jungle". Nie zuvor lag eine solche lange Zeitspanne zwischen dem Verlust und dem erneuten Gewinn eines WM-Titels.
Der gläubige Foreman, der nach dem ersten Teil seiner Laufbahn Pfarrer in Houston/Texas wurde, verblüffte die Sportwelt an diesem Abend. Moorer, mit damals 26 Jahren deutlich jünger, war schließlich bis dahin ungeschlagen, dominierte auch diesen Kampf, wurde in der zehnten Runde aber vollkommen überrascht. Foreman traf mit links, legte einen Kinnhaken mit der rechten Faust nach und meldete sich mit dem eindrucksvollen K.o.-Sieg endgültig zurück.
Es war einer der ganz großen Abende im zweiten Teil seiner Karriere. Den IBF-Titel verteidigte er einige Monate später mit einem umstrittenen Punktsieg gegen Axel Schulz, gab den Gürtel aber kurz darauf zurück. Nach einer Niederlage gegen Shannon Briggs im November 1997 beendete Foreman seine Karriere. Die Versuche eines erneuten Comebacks, wie etwa bei seiner Rückkehr zehn Jahre nach dem Rücktritt im Jahr 1977, scheiterten allesamt.