Das SID-Kalenderblatt am 7. November: "Smokin' Joe" Frazier, Alis großer Rivale, stirbt

Das SID-Kalenderblatt am 7. November: "Smokin' Joe" Frazier, Alis großer Rivale, stirbt
Als Reverend Jesse Jackson die Trauergemeinde bat, sich zu Ehren Joe Fraziers zu erheben, kam auch Muhammad Ali sichtlich mühevoll dieser Bitte nach.
Hamburg (SID) - Als Reverend Jesse Jackson die Trauergemeinde bat, sich zu Ehren Joe Fraziers zu erheben und dem früheren Box-Weltmeister aller Klassen ein letztes Mal zu applaudieren, kam auch Muhammad Ali sichtlich mühevoll dieser Bitte nach. Der große Gegner von einst, gezeichnet vom Parkinson-Syndrom, erwies "Smokin' Joe" die letzte Ehre.
"Die Welt hat einen großen Champion verloren", hatte der schwerkranke Ali ausrichten lassen, nachdem Frazier am 7. November 2011 verstorben war. Leberkrebs. Fraziers Leben endete in einem Hospiz in Philadelphia. "Ich werde mich immer mit Respekt und Bewunderung an Joe erinnern", teilte Ali, der seinem großen Rivalen fünf Jahre später folgen sollte, mit: "Meine Gedanken sind bei seiner Familie und denen, die er geliebt hat und die ihn liebten."
Erst im Alter sollen Ali und Frazier zueinandergefunden haben, im Ring wollten sie sich am liebsten töten. Ali, erbitterter Gegner des Vietnamkriegs und ein Idol der schwarzen Bürgerrechtsbewegung, warf Frazier stets vor, ein Boxer für das weiße Establishment zu sein. Frazier verweigerte es im Gegenzug, Ali bei dessen neuem Namen zu nennen, und sprach unbeirrt von Cassius Clay. Als Ali 1996 in Atlanta in einem bewegenden Moment das olympische Feuer entzündete, hätte Frazier ihn nach eigenem Bekunden liebend gerne in dasselbe gestoßen.
Ihre drei Kämpfe gehören zum Spektakulärsten, was das Boxen hervorgebracht hat, beim "Thrilla in Manila", ihrem letzten Duell, waren beide dem Tod näher als dem Leben.
Frazier trainierte seinen berüchtigten linken Haken unter anderem, als er während der Arbeit auf einem Schlachthof stundenlang im Kühlhaus auf Rinderhälften eindrosch. Hollywood-Star Sylvester Stallone baute diese Sequenz später in sein preisgekröntes Boxer-Epos "Rocky" ein, in dem Frazier einen Gastauftritt hatte. Ruhm und Ehre musste sich das jüngste von zwölf Kindern im wahren Leben immer hart erarbeiten. Die einzigen Niederlagen seiner grandiosen Karriere kassierte Frazier gegen Ali und George Foreman.