SID-Kalenderblatt am 12. Juni: Der glanzlose WM-Sieg von Max Schmeling

SID-Kalenderblatt am 12. Juni: Der glanzlose WM-Sieg von Max Schmeling
Berlin (SID) - Schmerzhafte Treffer musste die deutsche Boxhoffnung reichlich einstecken, der "Schwarze Ulan vom Rhein" sah schon wie der sichere Verlierer aus, ehe sich das Schicksal doch noch zu seinen Gunsten drehte.
In der vierten Runde erlaubte sich sein Gegner Jack Sharkey einen unerlaubten Tiefschlag, Schmeling ging zu Boden und war gleichzeitig der Gewinner. Sharkey wurde disqualifiziert, Schmeling galt ab sofort als der neue Champion im Schwergewicht. Bis heute hat es kein weiterer deutscher Boxer geschafft, den Titel im Schwergewicht zu gewinnen.
Schmelings Freude über den Titel dauerte allerdings nur zwei Jahre an. Beim Rückkampf gegen Sharkey zeigte der in Klein-Luckow (Uckermark) geborene Fighter eine starke Vorstellung, kam mit seinen Schlägen immer wieder durch, wurde am Ende jedoch dieses Mal selbst zum Opfer eines Skandalurteils: Der neue Champions hieß Jack Sharkey.
Doch der große Tag von Schemling, heute Mitglied der "Hall of Fame des deutschen Sports", sollte noch kommen, obwohl er nie mehr Weltmeister wurde. Am 19. Juni 1936 besiegte er erneut im New Yorker Yankee Stadium den damals als unschlagbar geltenden Joe Louis.
Der Sieg war eine Riesensensation, wurde allerdings auch von den Nazis ausgeschlachtet. "Es war ein deutscher Sieg", ließ Propagandaminister Joseph Goebbels ausrichten, und der Berliner Lokalanzeiger titelte: "Der Führer beglückwünscht Schmeling."