Das SID-Kalenderblatt am 29. September: Olympiasieger, Lord und "Trümmerfrau" - Coe wird 65

Das SID-Kalenderblatt am 29. September: Olympiasieger, Lord und "Trümmerfrau" - Coe wird 65
Olympiasieger, Abgeordneter, Macher: Sebastian Coe wird am Mittwoch 65 Jahre alt.
Hamburg (SID) - Sebastian Coe gewann zweimal Olympia-Gold, war Abgeordneter im britischen Unterhaus und Macher der Sommerspiele 2012 in London - nach seinem Amtsantritt als Präsident des Leichtathletik-Weltverbands wurde er aber vor allem als "Trümmerfrau" gebraucht. "Der Verband war dabei einzustürzen", sagte Coe, der am Mittwoch seinen 65. Geburtstag feiert, einmal.
Korruptionsvorwürfe gegen seinen Vorgänger Lamine Diack, die jahrelange Debatte um Caster Semenya, dazu der unendlich scheinende russische Dopingskandal - Coe musste in seiner Amtszeit eine Menge Scherben zusammenkehren. Doch nach anfänglichen Schwierigkeiten hat sich der Brite auf der sportpolitischen Bühne mittlerweile profiliert.
Coe ist smart und charmant. Aber vor allem ist Baron Coe of Ranmore ein Machtpolitiker erster Güte, der immer mal wieder auch in der Kritik steht. Vor allem wegen seiner Tätigkeiten für die PR- und Marketingagentur CSM. Die Firma berät Bewerber bei der Vergabe von Sport-Großereignissen und verdient dabei gut - auch über Deals mit Diktaturen.
"Wir haben viel geschafft, darüber gibt es keine zwei Meinungen. Einiges, weil ich Veränderungen wollte. Und einiges, das gebe ich offen zu, weil wir dazu gezwungen wurden", sagte Coe über sein Wirken im Leichtathletik-Weltverband. Anfangs lavierte er in der Causa Russland ja auch nur herum, dann wurde der Druck allerdings größer und größer - und Coe griff durch. Es blieb ihm nichts anderes mehr übrig, aber nun genießt er tatsächlich den Ruf eines Reformers.