Para-WM: Bensusan verpasst Medaille - Moos springt zu Bronze

Irmgard Bensusan hat bei der Para-Leichtathletik-WM in Paris eine Medaille verpasst. Die 32-Jährige aus Leverkusen kam nicht über Rang sechs hinaus.
Titelverteidigerin Irmgard Bensusan hat bei der Para-Leichtathletik-WM in Paris eine Medaille verpasst. Die 32-Jährige aus Leverkusen kam in der Startklasse T64 in 13,12 Sekunden über 100 Meter nicht über Rang sechs hinaus, zur Bronzemedaille fehlten 17 Hundertstel. Weitspringerin Nele Moos gewann hingegen überraschend Edelmetall.
Im Finale der Startklasse T38 sprang die 21-Jährige, wie Bensusan ebenfalls für Leverkusen aktiv, im vierten Versuch mit 4,65 m auf Rang drei. Dabei überbot sie ihre persönliche Bestleistung um zwei Zentimeter. Auch mit ihrem dritten (4,62) und letzten Sprung (4,61) hatte Moos an ihrem bisherigen Topwert gekratzt.
"Ich habe keine Worte dafür, es ist unbeschreiblich", sagte die gebürtige Duisburgerin: "Ich bin nicht mit den Erwartungen hierhergefahren, mit einer Medaille nach Hause zu kommen. Ich bin sehr happy."
Das starke deutsche Weitsprung-Finale rundete Friederike Brose (16) mit 4,41 m und Rang vier ab. Zu Gold katapultierte sich die Ungarin Luca Ekler, die mit einem WM-Rekord von 5,77 m ihren Titel verteidigte. Silber ging an die Britin Olivia Breen (5,04).
Über 100 m war derweil die Niederländerin Fleur Jong (12,47 Sekunden) die mit Abstand schnellste Sprinterin, das Podium komplettierten die Spanierin Sara Andres Barrio (12,83) und Marissa Papaconstantinou (12,95) aus Kanada.
Trotz der verpassten Titelverteidigung zeigte sich Bensusan mit ihrer Leistung zufrieden, sie sei "super stolz" auf sich selbst: "Die ersten 80 Meter waren gut, es war ein guter Start. Für die Saison, die ich hatte, ist es eine sehr gute Zeit." Bensusan hatte 2019 in Dubai jeweils Gold über 100 und 200 m gewonnen, bei den Paralympics in Tokio 2021 gewann sie über beide Strecken jeweils Silber.
Das deutsche Team steht damit bei nun sieben Medaillen (2x Gold, 2x Silber, 3x Bronze). Am Vormittag war Kugelstoßer Sebastian Dietz mit 14,44 m als Vierter am Edelmetall in der Startklasse F36 vorbeigeschrammt, auf den Bronzerang fehlte über ein Meter. Nachwuchshoffnung Merle Menje landete zum dritten Mal bei den Titelkämpfen im Charlety Stadion auf Rang fünf, über 1500 m fehlten im Rennrollstuhl 73 Hundertstel zu Bronze.
Die Para-Leichtathletik-WM (bis 17. Juli) ist eine Art Generalprobe für die Paralympics im kommenden Jahr (28. August bis 8. September 2024), die ebenfalls in Frankreichs Hauptstadt stattfinden. Bei der vorherigen WM 2019 in Dubai hatte das deutsche Team als Neunter des Medaillenspiegels elfmal Edelmetall gewonnen (7x Gold, 2x Silber, 2x Bronze).