Regierung gibt grünes Licht: Russland plant neues Anti-Doping-Labor

Regierung gibt grünes Licht: Russland plant neues Anti-Doping-Labor
Moskau (SID) - Die russische Regierung hat grünes Licht für die Errichtung eines neuen nationalen Anti-Doping-Labors gegeben. In einem von Premierminister Dimitri Medwedew unterzeichneten und am Samstag veröffentlichten Beschluss vom 10. August 2017 wird die geplante Gründung eines solchen Labors dokumentiert. Es soll der Moskauer Universität angegliedert und anders als sein Vorgänger unabhängig vom Sportministerium sein.
Diese neue Regelung stelle sicher, dass das Labor "von allen staatlichen Organen unbeeinflusst arbeiten" könne, heißt es in dem Beschluss. Mit der Maßnahme erfüllt Russland eine Vorgabe der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA, wonach ein Anti-Doping-Labor ohne jede Abhängigkeit von staatlicher Seite arbeiten muss.
Die WADA hatte die russische Anti-Doping-Agentur RUSADA im November 2015 für nicht regelkonform ("non-compliant") erklärt und suspendiert. Die Entscheidung basierte auf einem unabhängigen Bericht über staatlich gestützte Dopingpraktiken im russischen Sport. Russlands Leichtathleten wurden gesperrt und durften nicht an den Olympischen Spielen in Rio teilnehmen, den russischen Behindertensportlern wurde die Teilnahme an den Paralympics verwehrt. Bei der Leichtathletik-WM in London sind 19 russische Sportler zugelassen, die unter neutraler Flagge antreten und keine russischen Insignien tragen dürfen.
Laut WADA muss die RUSADA noch weitere Auflagen auf ihrem Reformweg erfüllen. Nach der Erfüllung der ersten 19 Auflagen hatte die WADA der RUSADA am 27. Juni eine Teilzulassung erteilt. Die vollständige Zulassung hat die WADA für den Beginn des kommenden Jahres in Aussicht gestellt - falls die RUSADA zwei Untersuchungen besteht.
Zu den zwölf Auflagen gehört die öffentliche Anerkennung des McLaren-Reports durch die Verantwortlichen des russischen Sports, neben der RUSADA auch das Sport-Ministerium und das Nationale Olympische Komitee. Sollte die RUSADA die Auflagen erfüllen und eine für September anvisierte Untersuchung bestehen, wird es vier Monate später eine erneute Untersuchung durch die WADA geben.