Transgender-Problematik: Coe sieht den Frauensport in Gefahr

Sebastian Coe hat angesichts der Transgender-Problematik um die US-Schwimmerin Lia Thomas vor Gefahren für den Frauensport gewarnt.
Köln (SID) - Sebastian Coe, Präsident des Leichtathletik-Weltverbandes World Athletics, hat angesichts der Transgender-Problematik um die US-Schwimmerin Lia Thomas vor Gefahren für den Frauensport gewarnt. "Die Integrität des Frauensports und seine Zukunft sind sehr zerbrechlich, wenn wir dies nicht richtig handhaben", sagte der Brite der Times.
Der Fall von Thomas, die am Wochenende in den USA den College-Titel über 500 Yards Freistil gewann, sorgte für Aufsehen, da sie vor wenigen Jahren noch als Mann angetreten war. Kritiker sehen dadurch einen unfairen physiologischen Vorteil und fordern des Ausschluss Thomas' von Frauenwettkämpfen.
"Das sind sehr sensible Problemstellungen, vor allem gesellschaftlicher Natur, die weit über den Sport hinausgehen", sagte Coe. Er sei der Meinung, dass "gender", also das soziale Geschlecht, nicht über dem biologischen Geschlecht stehen sollte, wenn es um die Startberechtigung bei Frauen-Wettkämpfen geht.
Der US-Schwimmverband USA Swimming hatte unlängst neue Richtlinien vorgestellt, die unter anderem einen strengeren Testosteron-Grenzwert vorsehen. Diese kamen bei Thomas aber noch nicht zur Anwendung.
In der Leichtathletik hatte der Fall Caster Semenya jahrelang für Wirbel gesorgt. Die südafrikanische 800-m-Olympiasiegerin gilt als "intergeschlechtliche cisgender Frau". Nach der Regel des Weltverbandes WA dürfen Läuferinnen mit "Differences of Sex Development" (DSD) an internationalen Wettbewerben über Strecken zwischen 400 m und der Meile nur teilnehmen, wenn sie ihren erhöhten Testosteronspiegel durch die Einnahme von Medikamenten unter einen Grenzwert drücken.