Nach Militärgruß: Sportgerichtsverfahren gegen drei Klubs in Recklinghausen

Nach Militärgruß: Sportgerichtsverfahren gegen drei Klubs in Recklinghausen
Recklinghausen (SID) - Gegen die drei unterklassigen Amateurklubs Genclikspor Recklinghausen, SG Hillen und DTSG Herten II wird durch den zuständigen Kreis Recklinghausen ein Sportgerichtsverfahren eingeleitet. Das bestätigte der Kreis-Vorsitzende Hans-Otto Matthey auf SID-Anfrage. Spieler der Vereine hatten am vergangenen Wochenende den umstrittenen Militärgruß gezeigt, um damit ihre Solidarität mit der türkischen Armee zu unterstreichen, die in Nordsyrien einmarschiert war.
"In einem Fall war es die ganze Mannschaft, ein anderes Mal fünf bis sechs Spieler", berichtete der Funktionär aus dem Bereich des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen. Fotos der Aktion waren in den Sozialen Medien aufgetaucht und liegen dem Verband vor. Der WDR hatte als erstes über die Vorfälle im Kreis Recklinghausen berichtet.
Matthey erhofft sich eine Signalwirkung auf die bevorstehenden Spiele am Wochenende: "Ich stelle die Prognose, dass niemand die Frechheit besitzt, so etwas am Wochenende zu wiederholen." Die entsprechenden Anträge für eine Sportgerichtsverhandlungen seien eingereicht worden. Es kann zu einer öffentlichen Sitzung oder einer Einzelrichterentscheidung kommen. Einen voraussichtlichen zeitlichen Rahmen für ein Urteil konnte Matthey deshalb nicht nennen.
Der FLVW reagierte am Mittwoch mit einer Stellungnahme. "Der Fußball lässt sich weder für Provokation noch für Diskriminierung missbrauchen", stellte der für den Amateurfußball zuständige Vizepräsident Manfred Schnieders klar. Andree Kruphölter, im Präsidium für Rechtsfragen zuständig und Fair-Play-Beauftragter, kündigte sportstrafrechtliche Verfahren wegen unsportlichen Verhaltens vor dem Verbandssportgericht an. "Wir haben eine ganz klare Linie, die besagt: Null-Toleranz für solches Gebaren", so Kruphölter, der sich damit dem Vorgehen der anderen Landesverbände anschließt.