Rechtsstreit um DFB-Akademie: "Keine Garantie" für zeitige Entscheidung

Rechtsstreit um DFB-Akademie: "Keine Garantie" für zeitige Entscheidung
Frankfurt/Main (SID) - Wann mit dem Bau der neuen Akademie des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in Frankfurt/Main begonnen werden kann, ist weiter offen. "Es hat in diesem Verfahren schon so viele Irrungen und Wirrungen gegeben, dass ich einfach keine Garantie abgeben kann", sagte Baudezernent Jan Schneider der Frankfurter Rundschau mit Blick auf das Hickhack vor dem Oberlandesgericht.
Eigentlich hatte die Stadt das dafür vorgesehen Gelände im Stadtteil Niederrad bereits im Januar 2017 übergeben müssen. Der ansässige Rennklub wehrt sich aber mit allen Kräften gegen den Zwangsumzug und beruft sich dabei auf seinen bis 2024 laufenden Nutzungsvertrag. Der nächste Verhandlungstermin soll am 5. Mai stattfinden.
"Ich hoffe sehr darauf und bin mir sehr sicher, dass wir Recht bekommen", sagte Schneider: "Anschließend könnten wir die ehemalige Rennbahn wieder in Besitz nehmen und an den DFB übergeben. So ist der Plan." Die Stadt habe "nicht erwartet, dass die Gegenseite mit so langem Atem und solcher Vehemenz den Weg durch die Instanzen" gehen würde. "Und wir hatten auch nicht gedacht, dass seitens des Rennklubs demokratische Entscheidung vollkommen ignoriert würden", sagte Schneider.
Über den Inhalt eines kürzlichen Gesprächs mit DFB-Präsident Reinhard Grindel sagte Schneider zwar nichts. "Aber eines ist doch klar: Je länger sich die Verfahren hinziehen, desto größer wird die Ungewissheit. Auch für den DFB", äußerte der Baudezernent: "Ich würde nicht sagen, dass das Projekt auf der Kippe steht. Aber die zeitliche Verzögerung ist für Stadt und DFB alles andere als gut. Wir kommen in eine Phase, in der wir endlich wissen müssen, wie es auf dem ehemaligen Rennbahngelände weitergeht."
Der DFB hatte eigentlich spätestens 2018 in das Leistungszentrum umziehen wollen. Dieser Zeitplan lässt sich kaum noch einhalten. Dazu kommt, dass die Akademie deutlich teurer werden wird, als ursprünglich veranlagt. Erwartet werden Kosten in Höhe von mindestens 125 Millionen. Deshalb wird der DFB in diesem Jahr noch einen außerordentlichen Bundestag abhalten, um sich die Mehrkosten von den Mitglieder absegnen zu lassen.