Spahn "ermuntert" erneut zu Spiel-Absagen

Spahn "verwundert" über Union-Heimspiel gegen Bayern mit Fans
Berlin (SID) - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat den deutschen Sport im Lichte der Ausbreitung des Coronavirus erneut zur Absage von Großveranstaltungen aufgefordert. "Ich ermuntere die Verantwortlichen ausdrücklich, Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern bis auf Weiteres abzusagen", wiederholte Spahn am Montag in Berlin seine Empfehlung vom Sonntag.
Einschränkend fügte er jedoch hinzu: "Das heißt nicht, dass der Sport nicht stattfindet, sondern die Frage ist: Unter wie vielen Beteiligten?"
Es sei sicher leichter, auf ein Konzert, einen Klubbesuch oder ein Fußballspiel zu verzichten als auf den täglichen Weg zur Arbeit, ergänzte Spahn und betonte: "Das meine ich sehr ernst: Auf diese Abstufung kommt es die nächsten Wochen und Monate an." Jeder Einzelne müsse dies für sich selbst abwägen.
"Das ist jetzt der Zeitpunkt, Großveranstaltungen abzusagen", betonte auch Prof. Dr. Lothar Wieler, der Präsident des Robert-Koch-Instituts. Die Entscheidung darüber liege allerdings "immer bei den lokalen Gesundheitsbehörden".
Zur 1000er-Grenze sagte Spahn: "Die Zahl 1000 heißt nicht: Alles darunter ist per se okay." Es sei stets das Infektionsrisiko abzuwägen. "Aus meiner Sicht ist es insbesondere in den letzten Tagen und in bestimmten Regionen zu zaghaft zu Absagen gekommen", meinte Spahn.
Dass das Zweitliga-Spitzenspiel zwischen dem VfB Stuttgart und Arminia Bielefeld am Montagabend ebenso mit Zuschauern stattfindet wie das Achtelfinal-Rückspiel der Champions League zwischen RB Leipzig und Tottenham Hotspur am Dienstag sei "ausdrücklich die Entscheidung für die jeweiligen Spiele, die so kurzfristig schwer abzusagen sind", betonte Spahn. Hier sei keine grundsätzliche Entscheidung getroffen worden.