Gewalt im KNVB-Pokal: Regierung schaltet sich ein

Nach den Zwischenfällen im niederländischen Fußball-Pokal hat die niederländische Regierung eine Untersuchung "auf höchster Ebene" angekündigt.
Rotterdam (SID) - Nach den Zwischenfällen im Halbfinale um dem niederländischen Fußball-Pokal zwischen den Erzrivalen Feyenoord Rotterdam und Ajax Amsterdam (1:2) am Mittwochabend hat die niederländische Regierung eine Untersuchung "auf höchster Ebene" angekündigt. Justizministerin Dilan Yesilgöz und Sportministerin Conny Helder kündigten Gespräche mit dem niederländischen Fußballverband KNVB, den Vereinen, den Gemeinden und der Polizei an.
"Wenn man so weitermacht, wird es zu einer Situation kommen, in der sogar Heimfans verboten werden", sagte Yesilgöz der Nachrichtenagentur ANP. Zuvor hatte der KNVB hat die Zwischenfälle auf das Schärfste verurteilt und eine Untersuchung angekündigt. In einer Stellungnahme brandmarkte der Verband die Ereignisse vom Mittwochabend als "weiteren Tiefpunkt".
Die Rotterdamer Polizei teilte per Twitter mit, dass der Verdächtige, ein 32 Jahre alter Mann, noch während des Spiels im Stadion De Kuip festgenommen wurde. Ajax-Profi Davy Klaassen war von einem Feuerzeug, das von den Zuschauerrängen geworfen wurde, am Kopf getroffen worden. Schiedsrichter Allard Linthout unterbrach das Spiel nach 62 Minuten und schickte beide Mannschaften in die Kabinen. Nach Beratungen der Klubs und des Verbandes wurde die Partie nach einer 30-minütigen Unterbrechung fortgesetzt. Der frühere Bremer Bundesliga-Profi Klaassen wurde wenig später ausgewechselt.
"Es gibt keinen Platz für Gewalt im Fußball", schrieb Weltverbandspräsident Gianni Infantino bei Instagram: "Solche Ereignisse haben keinen Platz in unserem Sport oder in der Gesellschaft. Alle Spieler müssen sicher sein. Ich fordere die zuständigen Behörden auf, dafür zu sorgen, dass dies eingehalten wird."
Die Polizeigewerkschaft ACP kritisierte derweil, die Begegnung hätte nicht fortgesetzt werden dürfen: "So ein Verhalten kann und darf man nicht belohnen. Unbegreiflich."