Wegen Nazi-Vergleich: BFV legt Keller indirekt Rücktritt nahe

Nazi-Vergleich: Keller entschuldigt sich erneut - kein Rücktritt
Fritz Keller hat noch einmal für seine verbale Entgleisung um Verzeihung gebeten, einen Rücktritt mit Hilfe einer Fußball-Metapher aber abgelehnt.
München (SID) - DFB-Präsident "In Zeiten gesellschaftlicher Zerrissenheit sollten wir uns als Fußballer nach meinem Foul die Hände reichen und ein gemeinsames Zeichen der Versöhnung geben", sagte Keller am Dienstag: "Ich freue mich, dass Rainer Koch zu gemeinsamen Gesprächen bereit ist."
Keller hatte DFB-Vize Koch laut übereinstimmenden Medienberichten mit dem Nazi-Richter Roland Freisler verglichen, sich aber dafür entschuldigt.
"Ich habe mit der Bemerkung in der Präsidiumssitzung am vergangenen Freitag gegenüber meinem 1. Vizepräsidenten Dr. Rainer Koch einen schwerwiegenden Fehler begangen", äußerte Keller: "Ich ging davon aus, dass er meine Entschuldigung, um die ich ihn schriftlich und am Telefon gebeten habe, umgehend annehmen würde. Diese Einschätzung war, wie aus seiner gestrigen schriftlichen Antwort an mich hervorging, falsch. Ich bedauere, dass nach meinem gestrigen Statement ein anderer Eindruck entstanden ist."
Zuvor hatte Koch explizit der Darstellung Kellers widersprochen, wonach er dessen Bitte um Verzeihung bereits nachgekommen sei. Koch teilte auf SID-Anfrage vielmehr mit, dass er die schriftliche Entschuldigung des Präsidenten "bislang nicht angenommen" habe, "weil er den gesamten Vorgang mit zeitlichem Abstand zunächst in einem persönlichen Gespräch mit Fritz Keller aufarbeiten möchte".