"Wunderbar mitgespielt": Völler dankt Nagelsmann und Bayern

Julian Nagelsmann ist dem DFB finanziell entgegengekommen. Schulterklopfer will er dafür nicht haben. Sein Job sei "ein Privileg".
Laut DFB-Sportdirektor Rudi Völler wäre die Verpflichtung des neuen Bundestrainers Julian Nagelsmann ohne die Mithilfe des hochbezahlten Coaches und seines Ex-Klubs Bayern München nur schwer möglich gewesen. "Julian selbst und sein Management sind uns unglaublich entgegengekommen, das war so in der Form nicht zu erwarten", sagte Völler bei Nagelsmanns Vorstellung in Frankfurt. Auch den Bayern gebühre Lob: "Die haben wunderbar mitgespielt".
Der finanziell angeschlagene Deutsche Fußball-Bund (DFB) muss weiter für den freigestellten Hansi Flick bezahlen, dessen Nachfolger Nagelsmann soll 400.000 Euro im Monat bekommen und damit auf viel Geld im Vergleich zu seinem noch bis 2026 laufenden Vertrag in München verzichten. Aus dem war er im Frühjahr entlassen worden.
DFB-Präsident Bernd Neuendorf wollte die Zahlen nicht kommentieren, Nagelsmann (36) "keine Lorbeeren" für seine Entscheidung. "Ich bin mir völlig bewusst, dass mein Job nach wie vor ein Privileg ist und ich genügend Geld verdiene", sagte er: "Deswegen ist das nichts, wofür ich mir jetzt lobend auf die Schulter klopfe. Ich will auch keine lobenden Worte in der Presse darüber lesen."
Er freue sich "dass ich das Vertrauen bekommen habe, diesen Job machen zu können", sagte Nagelsmann und ergänzte: "Es geht nicht um irgendwelche Geldthemen, sondern um die Sache, das Turnier (EM 2024, d.Red.) und den Weg dahin. Darauf freue ich mich." Nagelsmann hat einen Vertrag als Bundestrainer bis nach der Heim-EM im kommenden Sommer unterschrieben. DFB-Präsident Bernd Neuendorf hatte bestätigt, dass auch der "finanzielle Rahmen" bei der Suche nach einem Flick-Nachfolger eine Rolle gespielt habe.