Zeidler zum Streit mit dem Ruderverband: "Blöd, dass es so extrem knallen muss"

Nach dem miserablen Abschneiden bei der Heim-EM und den öffentlich ausgetragenen Streitigkeiten erwartet Oliver Zeidler auch eine schwierige WM.
Frankfurt am Main (SID) - Nach dem miserablen Abschneiden bei der Heim-EM und den öffentlich ausgetragenen Streitigkeiten erwartet Einer-Spezialist Oliver Zeidler auch eine schwierige WM für den Deutschen Ruderverband (DRV). Der Verband werde "keinen Zauberstab gehabt haben in den letzten Wochen, um es plötzlich hinzubekommen, wieder auf breiter Front konkurrenzfähig zu sein", sagte der Weltmeister dem SID vor den Titelkämpfen im tschechischen Racice (18. bis 25. September). Dies sei "ein langfristiger Prozess".
Zeidler, der rund um die EM scharfe Kritik am DRV geäußert hatte, forderte erneut Veränderungen, "um wieder den Anschluss an die Weltspitze herzustellen". Seine deutlichen Worte bereut der EM-Vierte nicht. Es sei zwar "blöd, dass es immer erstmal so extrem knallen muss, bis dann wirklich etwas passiert und an der ernsthaften Aufdeckung von Problemen gearbeitet wird", sagte Zeidler, er könne aber "noch in Ruhe schlafen, weil ich einfach nur die Wahrheit gesagt habe und vielen aus der Seele spreche".
Neben dem Ausnahmeruderer hatten auch weitere Athletinnen und Athleten den Verband kritisiert. Mit Zeidler sowie dessen Vater und Trainer Heino fand nach der EM, bei der nur eine Medaille in den olympischen Klassen für den DRV herausgesprungen war, ein "klärendes Gespräch" statt, wie der Verband mitteilte.
Die Zeit werde nun "hervorbringen, ob der Verband wirklich gewillt ist, etwas zu verändern", sagte Zeidler: "Ich glaube, dass die eine oder andere personelle Veränderung nötig sein wird und der Verband Kritik ernster nehmen muss." Es gehe darum, "dass wir wieder strikt nach dem Leistungsprinzip im DRV vorgehen", auch "Verantwortliche" sollten "eine Zielsetzung bekommen und letztlich an deren Erfüllung bewertet werden".