Auswärtiges Amt und EU verurteilen Afkaris Hinrichtung

Auswärtiges Amt und EU verurteilen Afkaris Hinrichtung
Köln (SID) - Das Außenministerium in Berlin zeigte sich "entsetzt", dass die Todesstrafe "trotz internationaler Proteste und Bitten um Aussetzung" vollstreckt wurde, sagte eine Sprecherin am Montag.
Das Ministerium verwies auf "erhebliche Zweifel an der Rechtsstaatlichkeit des Verfahrens, und auch die Vorwürfe, dass Navid Afkari erst unter Anwendung von Folter ein Geständnis abgelegt haben soll, nehmen wir sehr ernst". Die Bundesregierung habe sich mehrfach und auf sehr hoher diplomatischer Ebene in Teheran für die Aussetzung des Todesurteils eingesetzt.
Grundsätzlich sei die Haltung der Bundesregierung zur Todesstrafe eindeutig: "Sie ist eine grausame und unmenschliche Form der Bestrafung, die wir unter allen Umständen ablehnen. Wir fordern ein rechtsstaatliches Verfahren für alle im Zusammenhang mit den Protesten in Iran inhaftierten Personen und dass weitere Todesstrafen weder verhängt noch vollstreckt werden."
Ganz ähnlich bezog die EU Stellung. "Menschenrechte bleiben ein zentrales Thema in unseren Beziehungen zum Iran", sagte Sprecher Peter Stano. Man werde in dieser Frage weiter auf den Iran einwirken und auch derartige Einzelfälle ansprechen.
Afkari war am vergangenen Samstag in der iranischen Stadt Schiras hingerichtet worden. Er soll im Jahr 2018 bei Demonstrationen einen Sicherheitsbeamten getötet haben. Weltweit hatte es aus Politik und auch aus dem Sport Aufrufe gegeben, die Hinrichtung nicht durchzuführen und Afkari vor ein ordentliches Gericht zu stellen.