Das SID-Kalenderblatt am 10. August: Zieleinfahrt bei der Rallye Peking-Paris

Das SID-Kalenderblatt am 10. August: Zieleinfahrt bei der Rallye Peking-Paris
40 Mutige hatten Lust, allerdings kamen nur fünf von ihnen am 10. August 1907 tatsächlich in Peking an.
Köln (SID) - Offiziell sollte diese Rallye ja gar nicht stattfinden. Regeln gab es auch keine, Straßen sowieso kaum, und der Sieger erhielt nach beinahe 16.000 Kilometern: Eine große Flasche Champagner. So unwirklich all das klingt, so zweifelnd wurde die Idee zum Rennen von Peking nach Paris auch aufgenommen. Damals, im Jahr 1907.
Initiator war die französische Zeitung Le Matin. Die stellte nämlich die Frage in den Raum, ob "ein Mann mit einem Auto wirklich "alles tun und überall hin kann". Und lieferte gleich den Lösungsvorschlag: "Gibt es jemanden, der in diesem Sommer mit dem Automobil von Peking nach Paris reisen möchte?"
40 Mutige hatten Lust, allerdings kamen nur fünf von ihnen tatsächlich in Peking an - der Schiffstransfer nach China war eine hohe Hürde. Der Rennausschuss sagte die Rallye daher ab, doch wer da war, machte sich trotzdem auf den Weg.
Das Auto war ziemlich neu damals, es gab kaum Straßen, zumal die lange Strecke durch entlegenste Gegenden in Zentralasien führte. Der italienische Fürst Scipione Borghese bewältigte sie dennoch, am 10. August 1907 rollte er mit seinem 45 PS starken Itala in Paris ins Ziel. Genau zwei Monate nach dem Start. 20 Tage später kam dann auch Charles Godard im Spyker an - es reichte für den zweiten Platz.
Erst 90 Jahre später wurde die zweite Ausgabe des Rennens gestartet, ein Oldtimer-Event, das seither in loser Folge stattfindet. So ursprünglich wie im Jahr 1907 wurde es aber nie wieder.