Das SID-Kalenderblatt am 11. Juni: Der "Göttliche" Joe Montana wird 65

Das SID-Kalenderblatt am 11. Juni: Der "Göttliche" Joe Montana wird 65
Andere wie Tom Brady mögen mehr Titel geholt oder seine Rekorde gebrochen haben, aber Joe Montana ist vielleicht immer noch die größte Legende.
Hamburg (SID) - Andere hatten schnellere Beine, stärkere Arme oder ein besseres Auge. Doch als ein gewisser Joseph Clifford Montana Jr. in der High School vom Baseball zum Football wechselte, erkannte sein Coach Jeff Petrucci schnell, was wenig später die ganze Nation in kollektive Ekstase versetzen sollte. "Joe hat das Herz eines Champions. Er ist der geborene Quarterback. Gott muss seine Hand im Spiel gehabt haben", sagte Petrucci einmal. Am 11. Juni feiert der "Göttliche" seinen 65. Geburtstag.
Andere wie Tom Brady mögen mehr Titel geholt oder seine Rekorde gebrochen haben, aber Montana ist vielleicht immer noch die größte Legende seines Sports. Der Übervater der Quarterback., ähnlich wie Franz Beckenbauer im Fußball. Nur zwei Jahre nach seiner College-Zeit führte er seine San Francisco 49ers in den ersten von vier Super Bowls. An deren Ende gab es stets dasselbe Szenario: "San Fran" gewann und Montana war der Matchwinner.
Sein Erfolgsrezept war ebenso einzigartig wie spektakulär. Wo sich andere dem Schicksal ergaben, brachte Montana auch mit dem Rücken zur Wand jenen einzigen genialen Spielzug, der seinem Team immer wieder aus der Bredouille half. Legendär sein Auftritt im Super Bowl von 1989, als er drei Minuten vor Schluss bei einem Rückstand von drei Punkten seinen Lieblingsschauspieler John Candy auf den Rängen entdeckte.
"Hey, John Candy ist da. Jetzt dürfen wir nicht mehr verlieren", raunte er seinem verdutzten Teamkollegen Harris Barton zu. In den folgenden 120 Sekunden zementierte Montana mit 92 Yards Raumgewinn - darunter der siegbringende Touchdown gegen die Cincinnati Bengals - seinen Ruf des "Comeback Kid".
Trotz einer Rückenoperation, zweier Handbrüche und diverser Ellbogenverletzungen stand der Name Montana 14 Jahre lang als Synonym für den Erfolg der 49ers. Als der Verein 1993 einen jungen Nachwuchsstar namens Steve Young verpflichtete, musste jedoch selbst der beste Quarterback des Planeten Bekanntschaft mit der brutalen Realität im US-Sport machen. Alternd und sportlich nicht mehr voll auf der Höhe wurde er nach Kansas City abgeschoben, wo Montana nach zwei Spielzeiten ohne Titel seine einmalige Karriere beendete.
"Ich hätte noch ein oder zwei Jahre Football in mir gehabt. Aber ich will den Fans nicht als abgehalfterter Ex-Star in Erinnerung bleiben", sagte Montana - und zeigte auch beim Rücktritt seine Klasse.