Das SID-Kalenderblatt am 21. Juli: Eberhard Gienger wird geboren

Kunstturnen: Cottbus bleibt bis 2024 Weltcupturnier
Bei jedem größeren Wettkampf fällt auch heute noch regelmäßig sein Name, auch wenn Eberhard Gienger sich zuletzt rar gemacht in den Turnhallen.
Hamburg (SID) - Denn der ehemalige Reck-Weltmeister war nicht nur ein Top-Athlet, er kreierte auch den Gienger-Salto, der 44 Jahre nach seiner Uraufführung immer noch Bestandteil zahlreicher Übungen ist. Am Mittwoch wird der Schwabe 70 Jahre alt.
Der gebückte Rückwärtssalto mit halber Drehung ist nur noch ein C-Teil in den Wertungsvorschriften, seinerzeit war er eine Höchstschwierigkeit, die für "Ebse", wie ihn fast jeder nennt, den Unterschied machte. 1974 in Warna wurde Gienger Weltmeister am Reck, zwei Jahre später gewann er in Montreal am Königsgerät die olympische Bronzemedaille. Drei EM-Titel kamen hinzu.
Das Turnpodium allein aber war dem diplomierten Sportlehrer auf Dauer zu wenig, viel zu wenig. Der Vater dreier Söhne bekleidete Ämter im Deutschen Turner-Bund, dem Turn-Weltverband FIG und auch dem Deutschen Olympischen Sportbund.
Und Karriere machte der polyglotte Gienger auch in der Politik. Seit 2002 sitzt er für den Wahlkreis Neckar-Zaber als CDU-Politiker im Deutschen Bundestag, fünfmal direkt gewählt. Zur diesjährigen Bundestagswahl aber tritt er nicht mehr an.