Das SID-Kalenderblatt am 7. September: Springreiter-Gold 1960 in Rom

Das SID-Kalenderblatt am 7. September: Springreiter-Gold 1960 in Rom
Köln (SID) - Die Wunderstute, die den schwer verletzten Hans Günter Winkler vier Jahre zuvor bei den Reiterspielen in Stockholm im Alleingang zur Goldmedaille getragen hatte und so zur Legende geworden war, blieb am dritten Sprung der Dreifach-Kombination einfach stehen. Winkler wurde in der Einzelwertung der Spiele von Rom 1960 nur Fünfter.
Dass der bis heute erfolgreichste deutsche Springreiter der Geschichte dennoch eine Goldmedaille mit nach Hause brachte, hatte er auch seinen beiden Mitstreitern im Mannschafts-Wettbewerb zu verdanken, vor allem der erst 23-jährige Alwin Schockemöhle mit dem verlässlichen Ferdi lieferte ab. Der dritte Reiter war Fritz Thiedemann mit seinem legendären Wallach Meteor, zu jener Zeit neben Halla eines der berühmtesten Springpferde der Welt.
Die Italiener um Einzel-Olympiasieger Raimondo d'Inzeo gingen auch in der Mannschafts-Entscheidung als Favoriten in den Parcours, doch dann riss d'Inzeos Posillipo - und die deutsche Equipe hatte Gold sicher. Silber ging an die USA, Italien fiel auf Platz drei zurück.
Aus deutscher Sicht lag ein Hauch von Abschied über den Reiter-Wettbewerben von Rom. Die 15-jährige Halla wurde im Oktober 1960 aus dem Sport verabschiedet und ging in die Zucht. Thiedemann und Meteor beendeten 1961 beim CHIO in Aachen gemeinsam ihre große Karriere.
Winkler gewann mit Fidelitas und Torphy auch bei den Spielen 1964 in Tokio und 1972 in München jeweils Mannschafts-Gold, 1968 in Mexiko-Stadt mit Enigk außerdem noch Team-Bronze. Schockemöhle wurde 1976 in Montreal auf Warwick Rex Einzel-Olympiasieger.