De Vos: Zukunft der Weltreiterspiele ungewiss

De Vos: Zukunft der Weltreiterspiele ungewiss
Lausanne (SID) - Man habe den Bewerbungsprozess für die Spiele 2022 "auf Eis gelegt", sagte Präsident Ingmar de Vos vom Reitsport-Weltverband FEI bei insidethegames, "weil wir eine gründliche Bewertung der Zukunft dieser Weltreiterspiele vornehmen."
Eine der wichtigsten Herausforderungen sei die Größe der Veranstaltung, die bei ihrer Austragung in Tryon/USA im September häufig an ihre Grenzen gestoßen war. "Das Event wurde größer und größer, weil mehr und mehr Athleten und Nationen auf diesem Niveau angelangt sind", sagte der Belgier.
"Wir sprechen hier über ein Mega-Event, und wir müssen sehen, wie wir die Kosten für den Gastgeber unter Kontrolle bekommen", sagte de Vos. Man müsse aber auch erfahren, was die Nationalverbände wollen, "weil es für sie immer schwieriger wird, so große Delegationen an den Wettkampfort zu schicken".
De Vos, der sich bei der Generalversammlung der FEI am 20. November zum zweiten Mal für vier Jahre zum FEI-Präsidenten wählen lassen will, erhofft sich einen guten Austausch mit den Verbänden, die die Probleme ähnlich sehen. "Es ist auch mehr und mehr schwierig, einen Ausrichter für die Weltreiterspiele zu finden", sagte der 55-Jährige.
Für die Austragung 2018 war Tryon kurzfristig eingesprungen, nachdem Bromont/Kanada abgesagt hatte. In Deutschland fanden die Weltreiterspiele, die es in jetziger Form seit 1990 gibt, bislang nur einmal statt - 2006 in Aachen.
Derzeit werden bei Weltreiterspielen Medaillen in acht Disziplinen (Springen, Dressur, Vielseitigkeit, Para-Dressur, Reining, Vierspännerfahren, Distanzreiten und Voltigieren) vergeben. Bei der Austragung im September in North Carolina waren 723 Athleten und 727 Pferde am Start.