Doping-Opfer-Hilfe stellt Strafantrag gegen Werner Franke

Doping-Opfer-Hilfe stellt Strafantrag gegen Werner Franke
Berlin (SID) - Die Auseinandersetzung zwischen der Doping-Opfer-Hilfe (DOH) und dem Heidelberger Molekularbiologen Werner Franke hat eine neue Stufe der Eskalation erreicht. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, hat der Verein Strafantrag gegen Franke wegen Hausfriedensbruch und Körperverletzung gestellt.
Der länger schon schwelende Streit war an die Öffentlichkeit gelangt, als der renommierte Dopingexperte Franke und der Vereinsvorsitzende Michael Lehner vor einer Pressekonferenz der Doping-Opfer-Hilfe im August aneinandergeraten waren. Franke (79) hatte versucht, in den Raum am Sitz der Stiftung Aufarbeitung in Berlin zu gelangen und hatte Lehner dabei tätlich angegriffen.
Die Strafanzeige solle aus Sicht der Vereins ein klares Zeichen gegenüber Franke sein, schrieb die FAZ unter Berufung auf das Schreiben der DOH an die Berliner Staatsanwaltschaft. Im kommenden Monat feiert der Verein das 20. Jubiläum seines Bestehens, es werde befürchtet, dass Franke die Veranstaltung stören könne.
Franke hatte viele Jahre im Verein mitgewirkt und fachärztliche Gutachten erstellt. In den vergangenen Jahren war er aber immer mehr auf Distanz gegangen. Franke wirft der DOH vor, ehemalige Sportler trotz unzureichender Nachweisverfahren als Dopingopfer anzuerkennen. Zudem zweifelt er die Annahme der DOH an, dass Schädigungen von DDR-Dopingopfern auch an deren Kinder vererbt werden können.